Wermelskirchen Großeinsatz an der Dhünn-Talsperre
Wermelskirchen · Dichter Rauch stieg am Donnerstag im Wasserentnahmeturm auf. 30 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ursache: ein qualmender Luftentfeuchter in 40 Meter Tiefe.
10.15 Uhr, Donnerstagmorgen an der Großen Dhünn-Talsperre: Der Talsperrenmeister kontrolliert gerade routinemäßig das Gelände. Beim Blick auf den Wasserentnahmeturm stockt ihm plötzlich der Atem: Dichter Rauch steigt aus dem Turm auf in den Himmel, ein stechender Geruch breitet sich aus. Sofort alarmiert er die Wermelskirchener Feuerwehr. Auch die Rauchmelder im Turm schlagen plötzlich an. Vorsorglich wurden auch der Bergische Trinkwasserverbund (BTV) und der Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper (WVV) informiert. Zunächst war nicht erkennbar, ob es sich um Qualm oder Nebelschwaden handelte.
Mit 30 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr aus, sechs Löschgruppen und ein Löschzug waren nach kurzer Zeit vor Ort. Es dauerte lange, bis die Ursache der starken Rauchentwicklung innerhalb des Turmes gefunden wurde. "Der Rauch wird nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir müssen weiter prüfen", sagte Einsatzleiter Ingo Mueller gegen 11.15 Uhr.
Mit Atemschutzmasken machten sich die Feuerwehrleute im Turm auf die Suche nach der Ursache. "Wir konnten bislang nichts finden. Die elektrischen Geräte sind in Ordnung", sagte Ingo Mueller.
Das Problem bei dem Einsatz: Der Entnahmeturm ist rund 60 Meter tief, der Rauch stand bis in die untersten Ebenen. Ein "normales" Entlüften wie bei anderen Einsätzen war an der Talsperre schlichtweg nicht möglich. "Wir haben mit Fachleuten des Wupperverbandes entschieden, etwas Wasser aus dem Turm an die Talsperre abzugeben und einige Querlüfter zu öffnen — dadurch ist der Qualm dann herausgezogen, so dass wir besser suchen konnten", berichtete Feuerwehr-Chef Peter Thiel.
Am Nachmittag stand dann fest: Ein Luftentfeuchter in rund 40 Meter Tiefe war Ursache für die starke Rauchentwicklung. Dieses rund ein Meter große Gerät — auf jeder Etage steht eins — filtert die feuchte Luft im Turm. Dort herrscht laut Wupperverband eine Temperatur von rund 15 Grad, die Außentemperatur habe gestern Vormittag rund 30 Grad betragen. "Bei diesen hohen Temperaturunterschieden entsteht eine extreme Luftfeuchtigkeit, die als Nebelschwaden aufsteigt. Da die Luftentfeuchter dauerhaft in Betrieb waren, ist der stechende Geruch entstanden." Mit einem Kran wurden alle Luftentfeuchter hochgezogen. Sie sollen in Kürze durch ein neues Entfeuchtungssystem ersetzt werden, so der Wupperverband.
Der Wupperverband konnte beruhigen. "Es bestand zu keiner Zeit eine Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung", sagte Sprecherin Monika Ebers.