Wermelskirchen Grippewelle: Immer mehr Wermelskirchener sind erkrankt

Wermelskirchen · Die Zahl der Infektionen hat deutlich zugenommen. Auch viele Kinder stecken sich in den Schulen an. Ärzte raten zu gesunder Ernährung und frischer Luft.

Die Grippewelle hat mittlerweile auch Wermelskirchen erreicht. Das bestätigt Thomas Schwitalla, Sprecher der Wermelskirchener Ärzte, auf Anfrage. "Die Zahl der Virusinfektionen ist in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen", sagt Schwitalla, der jeden Tag bis zu zehn Patienten mit Symptomen, die auf eine Grippe hindeuten, behandelt. Im Notdienst sei dieser deutliche Anstieg ebenfalls zu spüren. "Die Grippe ist auch dort zurzeit das beherrschende Thema", sagt Schwittalla. Auch an Wermelskirchener Schulen sind derzeit viele Kinder erkrankt. So fehlten in der katholischen Grundschule St. Michael zuletzt bis zu 35 Kinder, auch einige Lehrer hat es erwischt. "Das hat sich über 14 Tage hingezogen, mittlerweile hat sich die Situation wieder etwas verbessert", berichtet Schulleiter Gerd Palmersheim.

Das Gesundheitsamt des Rheinisch-Bergischen Kreises hat zuletzt ebenfalls einen deutlichen Anstieg der Infektionen festgestellt. Seit Jahresbeginn seien dem Gesundheitsamt insgesamt 100 Fälle gemeldet worden, teilt die Kreisverwaltung mit. Diese Zahl spiegelt aber nicht die eigentliche Zahl der erkrankten Menschen wider. "Es ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn eine Meldung erhält der Kreis nur, wenn der behandelnde Arzt einen Nasen- oder Rachenabstrich im Labor untersuchen lässt", heißt es in der Mitteilung. Ist der Befund positiv, werde das Gesundheitsamt durch das Labor informiert. In den meisten Fällen werde die Grippe aber ohne einen Abstrich, rein nach dem klinischen Bild diagnostiziert. "Der Kreis erhält darüber dann keine Information." Die Grippe ist eine Tröpcheninfektion, erklärt Dr. Cornelia Scherzberg, Ärztin beim Kreis. Die Krankheit werde durch Niesen, Husten, Sprechen oder beim Händeschütteln übertragen. Aber auch auf Türklinken kann sich das Virus für kurze Zeit niederlassen. Die Ärztin rät, sich regelmäßig die Hände zu waschen, um sich zu schützen. "Niesen in die Armbeuge hilft, das Virus nicht im Raum zu verteilen und über die Hand auf andere Leute zu übertragen."

Um die allgemeine Infektanfälligkeit zu reduzieren, sei eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung an frischer Luft zu empfehlen. Auch sollte man sich ausreichende Ruhephasen gönnen. Aber: "Nicht jeder Schnupfen ist gleich eine Grippe", verdeutlicht Dr. Scherzberg. Symptome einer Grippeerkrankung seien plötzlich auftretendes Fieber über 38 Grad, gleichzeitiger Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei solchen Symptomen sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, betont die Ärztin.

(RP)
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