Wermelskirchen Gewerbebiete auf der alten Bahntrasse 411
Wermelskirchen · Die Ausweisung zusätzlicher Gewerbegebiete "zügig voranzutreiben", propagierte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Volker Schmitz gestern im Gespräch mit der Presse. Die Fraktionsrunde hatte sich am Montagabend Gedanken über die Nutzung der ehemaligen Bahntrasse 411 sowie des Geländes der Alten Ziegelei in Hilgen gemacht. Akuter Handlungsbedarf bestehe, denn im UPA 1 stünden nur noch 4000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung. "Die Firma Hudora geht jetzt von Remscheid nach Burscheid. Denn wir hätten kein geeignet großes Gewerbegrundstück gehabt", bedauert Klaus Seeger.
Radweg, Gewerbe und Wohnen
Die CDU sei zwar generell auch für den Ausbau der ehemaligen Bahntrasse als Radweg, habe aber darüberhinaus auch über weitere Nutzungen nachgedacht: "Im Ostviertel lassen sich zusätzlich Gewerbeflächen ausweisen, die auch vom Planungsamt schon skizziert worden sind", informiert Klaus Seeger. Und Volker Schmitz erläutert, diese Flächen befänden sich zwischen den Firmen Obi und früher Rhombus und der B 51 stadtauswärts in Richtung Bergisch Born. Dort ließe sich wohl am besten ein Handwerkerhof errichten, stellen sich die CDU-Sprecher vor. Eine Verdichtung der Wohnbebauung — "aber nicht so dicht wie am Braunsberg (so Schmitz) " — regen Seeger und Schmitz als Ergebnis der Fraktionssitzung für den "Tenter Hof" auf dem ehemaligen Bahnhofgelände an. Und schließlich sei der Eigentümer des 40 000 Quadratmeter großen Geländes Alte Ziegelei inzwischen bereit, die Grundstücke zu moderaten Preisen zu veräußern, hat Seeger erfahren. Die Verwaltung sollte Gespräche führen, die Erschließung dieser Gewerbegebiete zügiger vorantreiben, appelliert Schmitz.
Volker Schmitz wiederholt seinen Vorwurf aus der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr zum Thema Alte Ziegelei: "Wir hätten am 26. November 2006 schon über das Gelände entscheiden können. Damals hat es substantiell dieselbe Vorlage der Verwaltung gegeben wie dieses Mal. Es hätte alles zügiger gehen können. Viel Zeit ist vertan worden", kritisierte Schmitz gestern erneut.
"Die CDU befürwortet die Bewerbung Wermelskirchens für die Landesgartenschau 2017", betont Fraktionsvorsitzender Klaus Seeger. Spaßeshalber sei ihm auch schon die Idee gekommen, einen Teil der Landesgartenschau auf dem alten Rhombus-Gelände anzupflanzen, ulkt Seeger. Aber es gebe auch genügend sonstige geeignete Flächen, fügt Volker Schmitz hinzu. Es gehe der CDU grundsätzlich darum, dass Wermelskirchen eine solche Chance nutzen solle, sagt Seeger. "Damit erhielte Wermelskirchen ein zusätzliches Etikett,", meint Volker Schmitz. Denn bislang seien im Zusammenhang mit Wermelskirchen fast nur Tente-Rollen und Obi bekannt. Künftig könne es dann vielleicht auch heißen: "Wermelskirchen — die Stadt der Landesgartenschau 2017".
Finanziell machbar
Finanzielle Hindernisse zur Ausrichtung einer solchen Landesgartenschau sehe die CDU nicht, sagt Seeger und rechnet vor: "Da die Landesgartenschau erst 2017 stattfinden wird und etwa 800 000 Euro dafür in den Raum gestellt worden sind, müsste Wermelskirchen, auf acht Jahre verteilt, jeweils 100 000 Euro aufbringen." Und das sei machbar. Natürlich müssten auch die Folgekosten noch bedacht werden, wie auch alle sonstigen Modalitäten für die Bewerbung, schränken die CDU-Sprecher ein. So müsse etwa von Anfang an klar sein, ob die 50 000 bis 60 000 Euro für die notwendige Machbarkeitsstudie zur Bewerbung als Landesgartenschau-Standort nicht in den Sand gesetzt sein werden. Aber für Wermelskirchen spreche auch die Größenordnung. Der jetzige Standort der Landesgartenschau im westfälischen Rietberg sei mit 28 000 Einwohnern sogar noch kleiner. Außerdem habe es, abgesehen von Leverkusen, noch keine Landesgartenschau im Bergischen Land gegeben. "Und Leverkusen war ein Sonderfall, da ging es nur darum, die Mülldeponie unsichtbar zu machen", sagt Volker Schmitz.
Positiv sehen es Schmitz und Seeger denn auch, dass der Stadtmarketing-Verein WiW den Vorstoß für die Bewerbung zur Landesgartenschau gemacht habe — "weil so auch Wirtschaft und Handel dahinter stehen", meint der CDU-Stadtverbandsvorsitzende.