Wermelskirchen Geländetausch gestaltet sich schwierig

Wermelskirchen · "In der Fuchskaule", "In den Anwiesen", "Dillkuhl" oder "Bergstal". Für viele sicher unbekannt und doch direkt vor der Haustür. Es ist das Gebiet hinter dem Rewe-Markt und hinter Obi in Richtung Autobahn. Robert Weber hat eine große Karte ausgebreitet.

 Robert Weber hat bereits Brücken angelegt und möchte Wanderwege ausweisen.

Robert Weber hat bereits Brücken angelegt und möchte Wanderwege ausweisen.

Foto: MS

Weber hat einige Parzellen, dazu kommen Flächen, die der Stadt Wermelskirchen gehören. Einige sind im Besitz der Stadtwerke Solingen, dazu kommen mindestens noch sechs weitere private Besitzer. Die Nutzung richtet sich nach dem Naturschutz. "Wir haben hier fünf Quellen, und um jede gilt ein Schutzdurchmesser von 100 Metern", sagt Weber. Laut Weber ist das Gebiet viele Jahre vernachlässigt worden. Mitte 2016 begann er, mit Helfern die Feuchtgebiete zu renaturieren. Bäume wurden gefällt und der Wald "gesäubert".

"Für mich machen ja auch die kleinen Holzstücke Sinn", sagt Weber. Denn die kleinen Reste werden in seinem Hackschnitzelwerk verarbeitet. Zusammenhängende Flächen sind natürlich einfacher zu bewirtschaften. Deshalb hat er zwei Flächen im Tauschverfahren von der Stadt Wermelskirchen erhalten. "Die Stadt hat dafür Grund in Dabringhausen erhalten." Eine dritte Fläche ist aktuell im Gespräch. Stadtkämmerer Bernd Hibst kam am Donnerstag zur Ortsbesichtigung. "Herr Hibst war beeindruckt, wie wir unsere Waldflächen pflegen und wie wir vieles wieder hergestellt haben", sagte Weber am Abend. Einen positiven Bescheid erhielt Weber nicht. "So ein Flächentausch muss ja durch den Rat der Stadt entschieden werden", sagt Weber, "wahrscheinlich geht es erst nach den Sommerferien weiter." Weber ist ein wenig enttäuscht, weil er gerne mit der Arbeit beginnen würde. "Da braucht es wohl einen langen Atem", sagt der 88-Jährige und fügt hinzu: "Vor 20 Jahren wäre mein Atem natürlich länger gewesen."

Wald ist ein Wirtschaftsgut, und ein gut gepflegter Wald sichert den Ertrag. "Waldschutz ist auch Landschaftsschutz. Das schließt aber eine Bewirtschaftung nicht aus", sagt Weber. Er steckt auch viel Arbeit in nicht kommerzielle Bereiche. Weber hat in die Karte viele Wege eingezeichnet und ist sicher, dass diese Wege früher mal vorhanden waren und bis nach Schloss Burg reichten. "Das möchte ich wieder herrichten", sagt Weber.

Er strebt eine vertragliche Vereinbarung mit dem Kreis an, um die Feuchtwiesen wieder herzustellen. Über die Feuchtgebiete im Tal sind mittlerweile zwölf Brücken gebaut worden. Stabil genug für Traktoren und auch für Waldbesucher. "Ich möchte etwas hinterlassen, dass Bestand hat", sagt Weber und ist sicher, dass er mit Sport und Waldarbeit sein hohes Alter erreicht hat. "Der Kopf ist ja noch in Ordnung, aber mit dem Rest geht es natürlich nicht mehr so. Mit der Motorsäge arbeite ich nicht mehr", sagt Weber. Aber er weiß genau, was, wann und wo mit der Säge zu machen ist.

(wsb)
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