Wermelskirchen Geduldsspiel beendet - Polizeiwache fertig

Wermelskirchen · Monate mit Entfeuchtungsanlage und ausgelagerter Umkleide sind vorbei. Jetzt feierten Polizei und Gäste das Haus.

 Die eue Polizeiwache in Burscheid: Leiter Andreas Weilermann (vorne) zeigt den Ehrengästen aus Kommune, Kreis und Land das Grundstück. Foto: Matzerath

Die eue Polizeiwache in Burscheid: Leiter Andreas Weilermann (vorne) zeigt den Ehrengästen aus Kommune, Kreis und Land das Grundstück. Foto: Matzerath

Foto: Matzerath Ralph

Einen Vorteil hatte der gestrige offizielle Eröffnungstermin der neuen Polizeiwache in Burscheid-Hilgen: Diesmal war es nur draußen nass.

Zwar war das Gebäude schon Anfang 2016 in Betrieb genommen worden, doch ein Wassereinbruch machte die ersten Monate für die Beamten nicht einfach. Die Lobeshymnen von Dr. Klaus Schönenbroicher aus dem Landesinnenministerium waren angesichts der erfolgreichen Trockenlegung kaum zu übertreffen: "Eine der schönsten Wachen haben Sie hier, geschmackvoll, nicht 08/15", pries er den Zweckbau an. Sogar der Lage am äußersten Ortsrand Burscheids gewann er Positives ab: Verkehrsgünstig sei sie, für Besucher der Polizeiwache mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Jetzt fehle dem Haus nur noch der Hinweis, dass dort die Polizei ihren Sitz habe. "Das Schild soll im Corporate Design der Polizei gestaltet und mit LED-Leuchten ausgestattet werden", kündigte Schönenbroicher an. Damit kann sich die Wache dann als erste im Lande schmücken.

Landrat Hermann-Josef Tebroke berichtete derweil, dass die Polizisten des Wach- und Wechseldienstes sowie des Verkehrs- und Kriminalkommissariats am Hilgener Standort mittlerweile "alles prima" fänden. Der Start hingegen habe unter "erschwerten Bedingungen" angesichts des Dauereinsatzes von Entfeuchtungsanlagen stattgefunden. Die Wahl des Standortes befürwortete er: "Die Sicherheit entsteht durch die Polizisten, die auf den Straßen unterwegs sind. Dort sind sie besser ansprechbar als in einer Wache", sagte Tebroke, betonte aber zugleich die Bedeutung der Bezirksdienstanlaufstellen für das Sicherheitsbedürfnis der Menschen in Wermelskirchen, Leichlingen und Burscheid. Dass es damit scheinbar noch nicht überall zum Besten steht, machten der Wermelskirchener Bürgermeister Rainer Bleek und sein Amtskollege Robert Lennerts aus Odenthal deutlich. Zwischen Wermelskirchen und Kürten seien viel zu wenig Streifenwagen unterwegs, so dass das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wanke. Das Thema dürfe nicht unterschätzt werden. Auch Lennerts kritisierte, dass weniger Polizisten auf der Straße zu sehen seien als in der Vergangenheit. "Das ist ein Problem", sagte er in Richtung Innenministerium.

Klaus Schönenbroicher betonte derweil, dass sein Ministerium die Einrichtung der Bezirksanlaufstellen unterstütze, aber aus finanziellen Gründen nicht alle 396 nordrhein-westfälischen Kommunen damit ausgestattet werden könnten. Damit sich auch die Bevölkerung ein Bild von der neuen Wache auf der Großbrucher Straße in Hilgen machen kann, lädt die Polizei für Samstag, 26. November, von 10 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. "Dann ist ein Blick hinter die Kulissen möglich", sagte Wachleiter Andreas Weilermann.

Interessenten können sich telefonisch unter 02174 6481745 oder per E-Mail an "mailto:iris.hemmeter@polizei.nrw.de" anmelden, hieß es gestern.

(RP)
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