Blickpunkt Wirtschaft in Wermelskirchen Tapas werden jetzt auch draußen serviert

Wermelskirchen · Durch die Corona-Krise verbuchte die Tapas-Bar „Granada“ Umsatzeinbußen von 70 Prozent. Jetzt gibt es neue Hoffnung durch die Außengastronomie. Doch auch ein Abholdienst wird zunächst weiter angeboten.

 Manuel Lopez Rodriguez mit seiner Frau Marianne Donna Calma auf der Außenterrasse an der Thomas-Mann-Straße mit 14 Plätzen.

Manuel Lopez Rodriguez mit seiner Frau Marianne Donna Calma auf der Außenterrasse an der Thomas-Mann-Straße mit 14 Plätzen.

Foto: Joachim Rüttgen

Der Hochsommer kommt, und pünktlich zu den steigenden Temperaturen öffnet Manuel Lopez Rodriguez mit seiner Frau Marianne Donna Calma die Außenterrasse der Tapas-Bar Granada an der Thomas-Mann-Straße. An der Seitenfront stehen fünf Tische mit Platz für 14 Gäste. Die Sonnenschirme sind bestellt und sollen in den nächsten Tagen installiert werden. Die generelle Genehmigung für den Außenbetrieb hat die Stadt dem Gastronomen bis zum 31. Oktober erteilt, „sie muss wie üblich jedes Jahr neu beantragt werden“, sagt Lopez Rodriguez.

Er hatte schon immer den Wunsch, Tapas auch draußen servieren zu können. Schon bei der Anmietung des Objektes im Dezember 2018 war klar, dass zu dem Lokal eine Außenfläche gehört. Die liegt aber – auch baulich durch eine kleine Erhöhung zu erkennen – auf der anderen Seite an der Remscheider Straße. „Dass wir jetzt auf beiden Seiten öffnen dürften, freut uns sehr“, sagt der Gastronom, der nun schauen will, ob die Außenplätze von den Gästen angenommen werden. Ist dem so, will er auch die zweite Terrasse mit Tischen, Stühlen, vielleicht einem Fass zum Stehen und Blumenkübeln als Abgrenzung zur Straße nutzen.

Wenn Lopez Rodriguez heute, Dienstag, 17 Uhr, öffnet, können sich Tapas-Liebhaber die Köstlichkeiten aus der Küche draußen schmecken lassen. Auch wenn noch keine Schirme stehen: Die Sonne ist ab 17 Uhr hinter den Häusern verschwunden, schattige Plätze sind garantiert. Die Schirme werden künftig für eine gemütliche Atmosphäre sorgen, denn sie haben einen Durchmesser von 2,65 Meter und sind 1,40 Meter breit. „Wir müssen in den ersten Tagen improvisieren, das ist auch für uns eine neue Fläche“, sagt er. Wichtig für die Genehmigung der Stadt: Auf dem Gehweg muss eine Fläche von 1,20 Meter frei bleiben. Hübsch gemacht ist die Pflanzeneinfassung der Terrasse vorne wie hinten. Grundsätzlich sind draußen keine Reservierungen möglich.

Obwohl der Gastronom die Tapas-Bar im Dezember 2018 ohne Werbung eröffnete, war der Zulauf enorm. Ein Jahr später ließ er das komplette Lüftungs- und Klimasystem erneuern. „Wir haben alles gewartet und saniert“, sagt Lopez Rodriguez. Am 23. Januar öffnete die Tapas-Bar wieder – bis Corona kam. Dann erfolgte der Totalausfall – mit 70 Prozent Umsatzeinbußen. Lopez Rodriguez entschied sich in Absprache mit seinem Vermieter Rolf Körschgen, eine Baumaßnahme, die eigentlich erst für August geplant war, vorzuziehen. Hierbei ging es darum, den kompletten Innenbereich der Bar eben zu machen. Jetzt gibt es keine feststehenden und teils erhöhten Sitze und Bänke mehr, sondern nur noch flexibel zu stellende Tische und Stühle mit Platz für 32 Gäste. Vor Corona waren es 44 Plätze. Außerdem wurden die kompletten Heizungsrohre in die Wände verlegt. Durch die Baumaßnahme verzichtete die Bar zunächst auf einen Liefer- oder Abholdienst. Kaum bot der Gastronom die Möglichkeit, Tapas abzuholen, durfte er sein Lokal auch wieder öffnen. Den Abholservice will er zunächst noch beibehalten, auf Dauer fehlen ihm dafür aber die Kapazitäten.

„Als Neueinsteiger erleben wir schwierige Zeiten und hoffen jetzt auf Besserung“, sagt er optimistisch. Die ersten Reservierungen für Juli und August liegen schon vor. Einen guten Ruf hat sich die Bar erarbeitet. Und durch die neue Klimaanlage müsse auch niemand Angst vor Viren haben. „Hier wird alles frisch gefiltert, die alte Luft raus, die frische Luft rein“, sagt er. Das diene auch dem eigenen Schutz. Ein Team von acht Mitarbeitern sorgt sich um das Wohl der Gäste.

Arbeitete der Chef ganz zu Anfang noch in Vollzeit in der Zerspanungstechnik bei einer Remscheider Firma, wechselte er von Januar 2019 bis März 2020 in Teilzeit, um sich seit April hauptberuflich seiner Leidenschaft als Gastronom zu widmen. „Es ist total schön, sein eigener Chef zu sein“, sagt Lopez Rodriguez und lacht.

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