Neues Gas im Bergischen Netzbetreiber stellen Gas ab 2022 um

Bergisches Land · Die Umstellung auf H-Gas soll für eine effizientere Verbrennung und größere Versorgungssicherheit sorgen. Die Kosten für die Umstellung könnten auf lange Sicht beim Kunden landen.

  Die Arbeiten zum Bau der ZEELINK-Pipeline laufen.

Die Arbeiten zum Bau der ZEELINK-Pipeline laufen.

Foto: Open Grid Europe

Die örtlichen Netzbetreiber haben den Umstellungsfahrplan für die Umstellung von L-Gas auf H-Gas unterzeichnet. Die Bergische Energie- und Wasser GmbH (BEW), die EWR GmbH, die Stadtwerke Radevormwald (SWR.) und die SWS Netze Solingen GmbH sowie der Netzbetreiber Currenta schlossen den Vertrag mit dem Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe, wie dieser jetzt bekannt gab.

Für Kunden entscheidend ist, dass aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung von L- und H-Gas auch alle Gasverbrauchsgeräte und Anlagen an die neue Gasqualität angepasst werden müssen. Dazu würden alle Betroffenen von ihrem Netzbetreiber ausführlich schriftlich informiert. Die Umstellungskosten der Haushalts- und Gewerbekunden würden zunächst vom Netzbetreiber übernommen und über eine deutschlandweite Umlage in den Netzentgelten berücksichtigt. „Die Energiekosten bei der BEW steigen durch die Umstellung auf das neue H-Gas also nicht“, betont Sonja Gerrath, Sprecherin der BEW. Die Kilowattstunde koste sowohl bei L-Gas als auch bei H-Gas das Gleiche.

Dem widerspricht Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale NRW: „Die Kosten der Umstellung auf eine andere Gasqualität werden von allen Gaskunden getragen“. Unabhängig davon, ob ein Kunde von der Umstellung betroffen sei oder nicht. Der Umstellungsprozess laufe seit 2015 und gehe bis 2030. „Da die Umstellung über einen so langen Zeitraum geht, verteilen sich auch die Kosten über diesen Zeitraum“, erklärt Wallraf. Die Mehrkosten pro Jahr würden sich aber voraussichtlich auf einen niedrigen einstelligen Eurobetrag belaufen.

Bereits mehr als drei Jahre vor der Umstellung hätten die Netzbetreiber Open Grid Europe zufolge konkrete Umstellungsfahrpläne vereinbart. Es sei vorgesehen, den im Netzentwicklungsplan definierten Umstellungsbereich Bergisches Land in den Jahren von 2022 bis 2024 auf die Versorgung mit H-Gas umzustellen. Das konkrete technische Konzept dafür sei bereits fertig. Die Konzepte für die Jahre 2023 und 2024 würden in den kommenden Monaten erstellt und verabschiedet. Im Jahr 2022 beginne dann die Umstellung in einem kleinen Teil von Wipperfürth, 2023 und 2024 folgen dann Remscheid sowie Radevormwald und Solingen-Unterburg. Weiter würden in den Jahren 2022 bis 2024 Hückeswagen, Kürten, Wermelskirchen und der restliche Teil von Wipperfürth umgestellt.

Für die Umstellung errichte Open Grid Europe eine neue Gasdruck-, Regel- und Messanlage in Kempershöhe bei Marienheide. Für die Umstellung in vielen Bereichen Nordrhein-Westfalens sei die fristgerechte Fertigstellung der Erdgasfernleitung ZEELINK nötig. Diese binde die mit L-Gas versorgten Regionen im Westen und Nordwesten Deutschlands an bestehende und zukünftige H-Gas Quellen an. Umgestellt wird, da die Fördermengen bei L-Gas in den nächsten Jahren kontinuierlich zurückgingen. H-Gas sei dagegen international und damit langfristig verfügbar. Die Umstellung gewährleiste daher langfristig eine hohe Versorgungssicherheit.

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