Susanne Dinse kümmert sich um das Naherholungsziel in Altenberg Grüner Daumen im Märchenwald

Dabringhausen/Altenberg · Im Jahr des 90-jährigen Bestehens hatte das Altenberger Naherholungsziel mit den Folgen des Starkregens kämpfen. Diese hat Gärtnerin Susanne Dinse nahezu beseitigt. Die Dabringhausenerin pflanzt und pflegt die Anlage.

 Susanne Dinse kümmert sich auch um das Beet vor der Gedenktafel im Märchenwald, die an den Gründer Wilhelm Schneider erinnert.

Susanne Dinse kümmert sich auch um das Beet vor der Gedenktafel im Märchenwald, die an den Gründer Wilhelm Schneider erinnert.

Foto: Foto: Stephan Singer/Märchenwald Altenberg

Als Susanne Dinse im Sommer 2021 ihre neuen Job antrat, konnte der Märchenwald Altenberg auf sein 90-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Dabringhausenerin, die das Ausflugsziel zwischen Wermelskirchen und Odenthal seit Kindheitstagen kennt, kümmert sich als gelernte Gärtnerin um die Beete, Außenanlagen und Wege in dem in Hanglage im Forst angelegten Traditions-Märchenwald. Eine ihrer ersten Aufgaben, die zu bewältigen galt, war die Beseitigung der Folgen der Folgen des Starkregenereignisse im Juli, das auch im Märchenwald seinen Tribut forderte.

Auf dem eineinhalb Kilometer langen Weg durch den Märchenwald erwarten die Besucher 18 Märchenhäuser als Stationen. Dort erschallt auf Knopfdruck die Erzählung eines Märchens, in den Häusern sind hinter großen Fenstern gut einsehbar mit Figuren und Puppen liebevoll dekorierte Szenen der jeweiligen Geschichte zu sehen. Nicht fehlen darf natürlich das Märchen vom Froschkönig, dessen Station der Blick vom hinunter auf einen Teich, in dessen Mitte eine von einer Kuppel überdachte Insel mit Froschkönig- und Prinzessinnen-Figur emporragt, darstellt. „Der Starkregen hat 60 Kubikmeter Geröll in den Teich gespült. Das musste mit schwerem Gerät beseitigt werden, so dass drumherum alles zerfurcht war“, beschreibt Susanne Dinse die Szene, die sich nach dem Starkregen im Märchenwald bot. Inzwischen ist die Fläche begradigt, die Gärtnerin hat eine neue Trockenmauer gestapelt und Rasen ausgesäht, der jetzt sprießen soll. Auch der Zuweg ist neu angelegt. Letzteren ist für „normale“ Märchenwald-Besucher nicht zugänglich. Genutzt wird er jedoch von Brautpaaren mit ihren Hochzeitsgesellschaften, die sich vor der romantischen Kulisse das Ja-Wort geben.

Jetzt, wo der Frühling die Hoch-Saison im Märchenwald einläutet, hat Susanne Dinse mehr denn je zu tun: Blühende Blumen sollen das Auge erfreuen, Wildwuchs muss beseitigt oder auch Holzzäune repariert oder gar erneuert werden. „In solch einem Park ist man nie fertig“, sagt sie. Immerhin: Hilfe bekommt die 53-jährige Dabringhausenerin von den Märchenwald-„Unkraut-Ziegen“, die gut mit der Hanglage zurechtkommen und innerhalb des Märchenwaldes inklusive mobilem Stall von Bereich zu Bereich versetzt werden, um das Unkraut abzufressen. Die „Unkraut-Ziegen“ dürfen übrigens von den Besuchern nicht gefüttert werden, die Ziegen in einer fest bestehenden Anlage inmitten des Märchenwaldes zur Freude der großen und kleinen Besucher unterdessen schon.

 „Schneewittchen und sieben Zwerge“ ist Thema eines der Märchenhäuser.

„Schneewittchen und sieben Zwerge“ ist Thema eines der Märchenhäuser.

Foto: Foto: Stephan Singer/Märchenwald Altenberg

„Wenn ich einen Rundgang mache, entdecke ich immer wieder etwas, wo Hand angelegt werden muss. Mal sehe ich eine Stelle, an der der Weg neu geschottert werden sollte – mal ist es ein Pflanzkübel, der ausgetauscht werden sollte“, sagt Susanne Dinse: „Und den Weg laufe ich an einem Arbeitstag bestimmt drei oder vier Mal.“ Die erste Runde geht Susanne Dinse bereits morgens, wenn noch gar keine Besucher im Märchenwald sind: „Erst schaue ich bei den Tieren nach dem Rechten, die Mülleimer werden geleert und an jedem Märchenhaus überprüfe ich die Technik.“

Inklusive Aushilfen sind im Märchenwald je nach Jahreszeit zwischen 30 und 40 Mitarbeiter im Einsatz. Die meisten davon im Hauptgebäude mit Café, Restaurant, Veranstaltungssaal und Gästezimmern. „Um den Märchenwald an sich muss sich gekümmert werden, ohne Susi und Allround-Techniker ginge es gar nicht“, erläutert Marcel Kreber. Der 27-Jährige führt den Märchenwald seit drei Jahren, der zuvor von seiner Mutter und seinen Großeltern betrieben wurde. „Während des vergangenen Winters hatten wir erstmals durchgehend geöffnet, haben dafür eigens Strahler zur Beleuchtung installiert. Das wurde gut angenommen“, berichtet der Märchenwald-Chef: „Die wichtigsten Wochentage sind für uns natürlich die Wochenenden und Feiertage. In den Schulferien haben wir immer den stärksten Besucherandrang.“ Abgesehen von Corona-Pandemiezeiten begrüße der Märchenwald durchschnittlich 100.000 Besucher pro Jahr.

Bis zum Ende der Oster-Schulferien lockt derzeit ein Gewinnspiel in den Märchenwald: An jedem Märchenhaus gilt es ein Ei zu suchen, auf dem ein Buchstabe steht. Die Buchstaben ergeben eine Zielangabe, wo sich eine Tafel mit einem bekannten Wortlaut findet, mit dem fast jedes Märchen beginnt. Das ist der Lösungsspruch, der zur Gewinnspielteilnahme nötig ist.

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