Wermelskirchen Besucherströme bleiben am Sonntag aus

Wermelskirchen · Trotz miesem Wetter steuern Kunden Läden an. Das Weihnachtsgeschäft beginnt langsam.

 Ein Gratmesser: So richtig viel los war am Sonntagnachmittag bei der Bergischen Weihnacht nicht. Ähnlich schwach besucht waren auch die Geschäfte.

Ein Gratmesser: So richtig viel los war am Sonntagnachmittag bei der Bergischen Weihnacht nicht. Ähnlich schwach besucht waren auch die Geschäfte.

Foto: Udo Teifel

Es sah schon alles danach aus, als würde der verkaufsoffene Sonntag ins Wasser fallen: Als die Einzelhändler am Mittag die Türen öffneten, regnete es in Strömen. „Es war kein Mensch auf der Straße“, berichtete Daniela Wurth vom Team der Buchhandlung Marabu. Auch zwei Stunden später, als zumindest der Regen aufhörte, blieben bei den meisten Händlern Besucherströme aus.

Immerhin füllten sich langsam Stadt und Weihnachtsmarkt. „Für uns ist das verschenkte Zeit“, stellte Hans-Jürgen Theiß in der Buchhandlung Siebel fest. Er könne gut auf den verkaufsoffenen Sonntag im Advent verzichten und er habe auch auf ein offizielles Verbot dieser Aktionen durch die Landesregierung gehofft. „Ich mache heute aus Solidarität mit den anderen Händlern mit“, erklärte er, „aber ich würde an diesem Sonntag deutlich lieber gemütlich Zuhause sitzen.“ Die Zeiten seien vorbei, in denen sie mit vier oder fünf Familienmitgliedern den Kunden im Weihnachtsgeschäft begegnet seien.

Deutlich leerer als an den verkaufsoffenen Sonntagen im Sommer blieb es auch in den Bekleidungsgeschäften, im Schuhgeschäft oder der Parfümerie. „Das Wetter“, befanden Klaudia Golchert und Angela Güthermann bei Quickschuh. Und auch die Mitarbeiter in der Buchhandlung Marabu machten am Nachmittag den Regen für den schleppenden Besuch verantwortlich. So richtig schlecht war die Stimmung trotzdem nicht – denn mit dem Weihnachtsgeschäft haben die Buchhändler in diesen Wochen viel zu tun. „Viele Kunden lassen sich bereits Bücher einpacken, bestellen Geschenke vor und lassen sich beraten“, sagte Alexander Schuster.

Und auch Gabriele van Wahden am Markt hat bereits alle Hände voll zu tun mit dem Weihnachtsgeschäft. Bei ihr war auch am Sonntagnachmittag der Laden voll. „Ich hatte ja befürchtet, dass die Straße zwischen Weihnachtsmarkt und Geschäft die Menschen abhält“, erzählte sie, „und hier unten sind ja auch gar keine Buden.“

Aber die Weihnachtsmarktgäste machten trotzdem den Abstecher in die Buchhandlung. Und dort setzte sich der vorweihnachtliche Trubel der vergangenen Woche fort: „Die Kunden kaufen auch im hochpreisigeren Sortiment“, berichtete die Buchhändlerin, „wir verpacken viele Kalender und Bildbände.“ Sie sei sehr zufrieden mit dem angelaufenen Weihnachtsgeschäft.

Und das geht auch der Parfümerie Flohr so. „Das Weihnachtsgeschäft läuft super“, erklärte Pia Landau – während der verkaufsoffene Sonntag eher ruhig angelaufen sei. Aber unter der Woche sei es richtig voll geworden, viele Männer und Frauen hätten Geschenke gekauft – und trotzdem sei die Stimmung gar nicht stressig, sondern sehr gewesen. „Die Männer haben oft Handyphotos dabei“, erzählte Alexandra Becker lachend, „der Zaunpfahl war also schon da.“

Und sie sind – genauso wie die Buchhändler – auch für die Tage bis Heiligabend gerüstet.

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