Wermelskirchen Freibad: Ende mit Schrecken

Wermelskirchen · Der Freibad-Förderverein Dabringhausen wird sich auflösen, denn er kann die notwendigen Investitionen für das Bad nicht stemmen. Die Saisonvorbereitungen werden bereits eingestellt, informiert Franz Steuper.

 Ausgesperrt, draußen vor dem Zaun: Das Freibad Dabringhausen wird aller Wahrscheinlichkeit nach zur nächsten Saison nicht wiedereröffnet. Weder die Stadt noch der Förderverein können die notwendigen Finanzen für das Bad aufbringen.

Ausgesperrt, draußen vor dem Zaun: Das Freibad Dabringhausen wird aller Wahrscheinlichkeit nach zur nächsten Saison nicht wiedereröffnet. Weder die Stadt noch der Förderverein können die notwendigen Finanzen für das Bad aufbringen.

Foto: Hans Dörner

Das Freibad Dabringhausen wird aller Wahrscheinlichkeit nach geschlossen: "Die Sache ist für uns gelaufen. Die notwendigen Investitionen können wir als Verein nicht stemmen", bedauert Franz Steuper und fügt hinzu: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende," sagt er nach zehn Jahren, die der Förderverein das Freibad "über Wasser gehalten hat".

Es ist kein Geld mehr da

Steuper als ehemaliger Vorsitzender des Freibad-Fördervereins Dabringhausen und die neue Vorsitzende Martina Djenati waren am Montagabend von Bürgermeister Eric Weik und Dezernent Dr. André Benedict Prusa im Beisein der Fraktionsvorsitzenden mit erschreckenden Zahlen konfrontiert worden. Danach müssten alleine im nächsten Jahr etwa 140.000 Euro und mittelfristig weitere 200.000 Euro nur für die Sanierung ins Bad gesteckt werden, wobei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht wäre. Dazu kämen natürlich noch die Kosten für den laufenden Betrieb.

"Die Stadt und die Parteien haben uns gesagt, dass sie kein Geld mehr haben. Wir als Verein mit unseren 380 Mitgliedern können solche Investitionen aber nicht erbringen", betont Steuper. Für ihn komme das Ende des Freibades und damit auch des Fördervereins, der jetzt beim Amtsgericht abgemeldet werden müsse, aber nicht überraschend. Er selbst habe es angesichts des Investitionsstaus im Freibad schon lange kommen sehen, sagt Steuper. Seine Meinung dazu: Für den Innenstadtausbau sei vorschnell das Geld ausgegeben worden, das der Stadt jetzt an Stellen wie dem Freibad Dabringhausen fehle. Und jetzt sei das Geld natürlich nachvollziehbar für einen Luxus wie ein Freibad nicht mehr da.

Die Saisonvorbereitungen können laut Steuper jetzt bereits abgebrochen werden, denn auch von den Fraktionsvertretern sei kein Signal gekommen, das noch hoffen lasse. Die hätten gerade mal noch 10.000 Euro Zuschuss angeboten, womit der FFD aber nicht über die Runden kommen könne.

Mehr Anerkennung erhofft

Entschieden ist über die Haushaltskonsolidierungsliste, auf der auch das Freibad Dabringhausen steht, zwar noch nicht. Aber Steuper sieht für den Verein und das Freibad keinen Hoffnungsschimmer mehr. Der FFD könne zwar vielleicht noch mit sehr viel Eigenleistung die laufenden Kosten auf 150 000 Euro herunterdrücken. Aber auch dann wären die notwendigen Sanierungen nicht annähernd zu finanzieren.

Steuper hebt aber hervor: "Wir wünschen uns mehr Anerkennung für unseren in den vergangenen zehn Jahren geleisteten Einsatz. Schließlich haben wir es durch unsere Leistung geschafft, die laufenden Kosten fürs Freibad von 340 000 auf 172 000 Euro zu senken."

(RP)
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