Wermelskirchen Freibad Dhünn wird auf die Saison vorbereitet

Wermelskirchen · Mit einem einmaligen Zuschuss von 50.000 Euro für die Badesaison 2009 im Rücken macht sich Frank Jäger, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Freibad Dhünn, jetzt ans Werk. "Nach Ostern werden wir anfangen, das Bad zu säubern", sagte er im BM-Gespräch. Derzeit überprüfen in seinem Auftrag Fachleute die Technik. Fest steht jetzt schon, dass wenigstens zwei bis drei Pumpen erneuert werden müssen. Auch die Chlordosierung muss wohl erneuert werden. Was dann im Badbereich noch defekt ist, wird man erst sehen, wenn das Wasser abgelassen worden ist.

Freibad, eine Ruine

Der städtische Beigeordnete Jürgen Graef hatte das Freibad Dhünn in der Fachausschuss-Diskussion das Bad als "Ruine" bezeichnet: Es sei nur mit horrenden Mittel über Wasser zu halten. Deshalb komme die Stadt mit einem Zuschuss von 50.000 Euro gut bei weg. Ob dies der Grund war, warum die Politik einwilligte? Oder weil Wahljahr ist...?

Jäger wird in einer konzentrierten Aktion mit seinen erfahrenen Mitarbeitern das Becken säubern. Doch damit ist die Arbeit nicht getan. "Ich würde mich freuen, wenn sich Bürger bereitfinden würden zu helfen und sich für ihr Bad zu engagieren. Denn drumherum ist viel zu tun: Das reicht vom Hecke schneiden oder Wiese nachsäen bis zum Streichen von Bänken." Und: Vielleicht gebe es ja auch aus der Politik ein Signal der zupackenden Unterstützung...

Auch wenn der Zuschuss nur für ein Jahr gewährt wird: Jäger ist nach wie vor optimistisch. Nicht nur wegen der geplanten Gespräche mit dem Arbeitskreis Freibad Dhünn. "Ich höre nicht auf, einen Investor zu suchen, der dieses wunderbare Areal mit dem schön gelegenen Freibad weiterentwickeln will."

Kritische Worte über die Art und Weise, wie die Stadtverwaltung die drei Bäder (zwei Freibäder und das Hallenbad) bezuschusst, sind von Sten Krekow aus Neuenweg zu hören. Er sieht das Freibad Dhünn von seiner Lage her als wesentlich attraktiver an — "das Tal ist heller und weiter geöffnet", und man müsse nicht einen weiten Spaziermarsch mit Badegepäck unternehmen. Zudem sei Dhünn immer das Bad auch für Wermelskirchener gewesen, während Dabringhausen viele Auswärtige anzöge.

Kritik am Hallenbad

Auch das Quellenbad sieht er nicht gerade als funktionierendes Hallenbad. An zwei Wochentagen sei es komplett für zahlende Badegäste geschlossen, dazu den halben Samstag und den halben Sonntag. Und auch bei Wettkämpfen werde auf zahlende Badegäste verzichtet. "Und wem das nicht reicht: Dem werden bei vollem Eintritt noch zwei Bahnen für Schwimmvereine abgetrennt oder Aquakurse im Schwimmerbecken vor die Nase gesetzt", so Krekow am "Heißen Draht". Hier müsse doch mal überlegt werden, ob die Zuschüsse nicht sinnvoller eingesetzt werden sollten. "Wenn ich lese, dass ein Freibad Dhünn mit 50 000 Euro betrieben werden kann, das Freibad Dabringhausen aber das Fünffache, weil's städtisch ist, benötigt, muss man doch bald überlegen, wo die Fahrt hingegen soll."

(RP)
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