Wermelskirchen Flächen für Windräder werden ermittelt

Wermelskirchen · Über "Konzentrationsflächen" soll die Stadt künftig steuern, wo in Wermelskirchen Windkraftanlagen gebaut werden. Dafür sprachen sich die Politiker im Fachausschuss aus. Zudem wird ein Konzept zum Ausbau der Windenergie erstellt.

 Windräder direkt neben einem Wohnhaus? Durch die Ausweisung von Konzentrationsflächen kann die Stadt künftig steuern, wo Windkraftanlagen gebaut werden.

Windräder direkt neben einem Wohnhaus? Durch die Ausweisung von Konzentrationsflächen kann die Stadt künftig steuern, wo Windkraftanlagen gebaut werden.

Foto: Woitschützke (Archiv)

In Wermelskirchen sollen künftig sogenannte Konzentrationszonen ausgewiesen werden, in denen Windenergieanlagen errichtet werden können. Dafür sprachen sich am Montagabend die Politiker im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr mehrheitlich aus, die Grünen enthielten sich. Durch die Ausweisung dieser eigenen (oder auch interkommunalen) Zonen im Flächennutzungsplan kann die Stadt steuern, wo Windkraftanlagen gebaut werden. Diese Zonen haben Ausschlusswirkung, das heißt, außerhalb dürfen keine Anlagen mehr gebaut werden.

Zum Hintergrund: In Wermelskirchen gibt es bislang noch keine "Potenzialfläche" für Windkraftanlagen. Das zeigt die seit September 2012 vorliegende "Windenergie-Potenzialstudie" für den Oberbergischen Kreis, die Wermelskirchen mit abdeckt. Auftraggeber war damals die Agger Energie, die mit der Bergischen Energie- und Wasser GmbH (BEW) zusammenarbeitet. Für den Fachausschuss hatte die Verwaltung eine Vorlage ausgearbeitet, wie es mit dem Thema Windenergie in Wermelskirchen weitergeht.

Zwei Optionen sollen nach Meinung der Politiker nun umgesetzt werden: die Ausweisung von eigenen Konzentrationsflächen im Stadtgebiet bzw. von interkommunalen Flächen gemeinsam mit Nachbarkommunen. Außerdem soll eine auf der Studie aus 2012 aufbauende ergänzende Untersuchung zum Ausbau der Windenergie in Wermelskirchen in Auftrag gegeben werden. Darin sollen auf Basis von veränderten Rahmenbedingungen und aktueller Rechtsprechung die Möglichkeiten für die Nutzung der Windenergie untersucht werden.

Für Bernhard Schulte (SPD) war die Vorlage "eine runde, nachvollziehbare Sache". Von dieser Steuerungsmöglichkeit durch die Ausweisung der Konzentrationsflächen sollte man "auf jeden Fall Gebrauch machen", meinte Schulte. Zudem sei ein schlüssiges Plankonzept dringend erforderlich. "Deshalb müssen wir die Studie jetzt ergänzen." Volker Schmitz (CDU) stimmte zu. "Die Standorte von Windrädern in Nachbarstädten sind teilweise willkürlich gewählt — das darf in Wermelskirchen nicht passieren. Wir sollten dies steuern", sagte Schmitz.

Dietmar Paulig (Grüne) war der Meinung, dass neben der Ausweisung von Konzentrationsflächen auch Einzelgenehmigungen für Windkraftanlagen möglich sein sollten. "Wenn wir solche Flächen ausgewiesen haben, können wir nicht an anderen Stellen noch den Bau von Windenergieanlagen zulassen", verdeutlichte aber Evelyn Schwanke (Planungsamt).

Durch die ausgewiesenen Zonen könne verhindert werden, dass Wermelskirchen sich in eine durch Windräder verspargelte und verdrahtete Energielandschaft verwandelt. Diese Bedenken hatten die Politiker geäußert. "Der Schutz des Landschaftsbildes hat für uns Priorität", betonte Rüdiger Bornhold (WNKUWG).

(RP)
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