Wermelskirchen FKK und Publikum in guter Oldie-Stimmung

Wermelskirchen · „War schön bei euch“, scherzte FKK-Sänger Kim Merz bereits nach dem ersten Lied „Space Cowboy“ (Original von Steve Miller-Band). Merz ist ein lustiger Typ. Mit solchen und ähnlichen Kalauern zieht er in Windeseile das Publikum auf seine Seite. Natürlich war das Konzert seiner Band im Foyer des Bürgerzentrums ein Heimspiel. Seit 2002 steht FKK in Wermelskirchen für authentische Oldie-Musik, vorgetragen mit viel Spaß und gekonnter Interpretation.

Und die ist schon ein wenig eigenwillig. Live-Drums und auch ein Bassist fehlen. Aber die moderne Technik macht‘s möglich. Keyboarder Peter Paschek ist gefragt. Er drückt die richtigen Tasten und Knöpfe seines Instruments, um die elektronischen Mitspieler am Bass und Schlagzeug einzusetzen. Das reicht allemal. Den Schwerpunkt setzt FKK eh auf den Gesang und die untermalende Begleitung. Und die ist Spitze!

Neben Kim Merz und Peter Paschek trällerte Jupp Götz vor dem Mikrofon und zupfte die akustische Gitarre, und Gitarrero Drazen Zalac dudelte gekonnt - aber zwangsläufig mit gebremsten Schaum - über das volle Spektrum seiner E-Gitarre. Als Gast fügte sich Ludwig Götz mit der Posaune wohltuend in das Bandgefüge ein und sorgte mit seinem für Oldies ungewöhnlichen Instrument für ungeahnte Fülle und wuchtigen Sound. Da feuerten solche Songs wie „Another Cup of Coffee“ (Mike & the Mechanics), das Schmuselied vom Eagles-Mitglied Glenn Frey „Part Of You, Part Of Me“ und der Fleetwood Mac-Kracher „Don‘t Stop“ akustische Breitseiten mit Lagerfeuerromantik ab.

Generationen tanzten

Aber es war beileibe kein Strohfeuer. Die musikalische Lunte glimmte lange. Ein gekonntes Reggae-Medley versetzte das „sich zur gemütlichen Runde“ (Merz) versammelte Publikum in Sommer- Sonne-Strand-Stimmung. „I can see clearly now“, „Stirr it up“ und „I shot the Sheriff“ brachten die Stimmbänder in Bewegung, die Hüften in Schwung und die Füße ins Vibrieren. Die Leute - viele davon FKK-Hardcore-Fans - waren einfach gut drauf. Tim Merz und seine Mannen hatten keine Mühe, sie auch mit reduziertem Schalldruck beim „Akustik-Set“ zu gewinnen.

Die Auswahl der Songs - allesamt zum Mitsingen und -Schunkeln geeignet - tat das Übrige. Beate Hartmann (40), Mutter dreier Kinder, tanzte mit ihrer Mutter Katharine Könner (65) zu den Ohrwürmern von CCR („Have you ever seen the Rain“, „Bad Moon Rising“ mit Schifferklavier-Begleitung) und Tina Turners Dauerbrenner „Proud Mary“. Da fehlte bei Merz dann nur noch der Minirock. Tinas Stimme hat er drauf. Band und Publikum wuchsen zu einem Chor zusammen und es dauerte noch lange, bis Tim Merz aus ganzem Herzen sagen konnte: „War schön bei euch!“.

(RP)
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