Grasbrandindex auf zweithöchster Alarmstufe Feuerwehr warnt vor hoher Brandgefahr

Wermelskirchen · Frisch abgemähte Felder, die jetzt sehr trocken sind, und Rekordtemperaturen sorgen in den kommenden Tagen dafür, dass die Gefahr für Gras- und Waldbrände extrem hoch ist. Feuerwehr mahnt zur Vorsicht.

 Abgemähte Heu- und Strohfelder (Archivfoto) können bei diesen heißen Temperaturen sehr leicht Feuer fangen.

Abgemähte Heu- und Strohfelder (Archivfoto) können bei diesen heißen Temperaturen sehr leicht Feuer fangen.

Foto: Frewillige Feuerwehr Rheurdt

Wenn die Einsatzleiter der Feuerwehr in diesen heißen Tagen die Karte vom Deutschen Wetterdienst aufrufen, ist eins für sie besonders wichtig: der Grasbrandindex. „Der ist derzeit tiefrot“, sagt Ingo Mueller, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Wermelskirchen. „Wir haben bereits Stufe vier von fünf möglichen Stufen erreicht. Das ist die zweithöchste Alarmstufe.“

Deshalb appelliert er an alle Wald- und Wiesenspaziergänger, in den kommenden Tagen in der Natur besonders umsichtig zu sein. Denn durch die anhaltende Trockenheit könnte es leicht zu Bränden kommen. Die Auslöser für ein verheerendes Feuer seien dabei ganz unterschiedlich, weiß der Experte: „Das können weggeworfene Zigarettenkippen sein oder auch ein geparktes Auto. Wer den Wagen auf einer Wiese abstellt, könnte damit durchaus einen Brand auslösen, weil die Abgasanlage sehr warm ist und das trockene Gras leicht Feuer fängt.“

Wen es bei dem schönen Wetter also in die Natur zieht, sollte den Wagen nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abstellen. „Ganz wichtig ist auch, dass Autofahrer nicht die Zufahrten zu den Waldwegen blockieren“, mahnt Mueller. „Wir haben sonst mit den Einsatzwagen keine Chance, nah genug an einen Brand im Wald zu kommen.“ Zu drei Waldbränden wurde die Feuerwehr in diesem Frühjahr bereits gerufen. „Einmal hat es im Eschbachtal gebrannt und zweimal in Dhünn“, erzählt der Vize-Feuerwehrchef. Alle Feuer sind in der unmittelbaren Nähe von Wanderwegen oder Zufahrten ausgebrochen, was die Vermutung nahelegt, dass es sich um fahrlässigen Umgang mit Rauchwaren gehandelt haben könnte.

Neben dem Appell, während Hitzephasen besonders vorsichtig in der Natur zu sein, hat die Feuerwehr noch eine große Bitte an Spaziergänger: „Wer einen Waldbrand bemerkt und die Feuerwehr ruft, sollte sich unbedingt den Standort merken und in der Nähe bleiben, sofern das gefahrlos möglich ist. Ansonsten gerne am Telefon die Richtung angeben, von welchem Parkplatz aus man das Feuer erreichen kann. Das hilft unseren Einsatzkräften sehr, schnell den richtigen Ort zu finden.“

Für den Notfall seien alle Feuerwehren gut vorbereitet. Im Kreis gebe es sogar einen „Infopool“, welche Leitstelle besondere Ausrüstungen für einen Waldbrand vorrätig habe. „Für Wermelskirchen haben wir drei neue Löschfahrzege bestellt, die 2021 kommen und mit speziellen Werkzeugen ausgestattet und extra für Waldbrände ausgelegt sind“, so Mueller. Denn: „Die Gefahr nimmt zu und wir wollen mit der Gefahr Schritt halten.“

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