Wermelskirchen Feierstunde am "Mahnmal des deutschen Ostens"

Wermelskirchen · Eigens aus Bochum war gestern der Bundes- und Landesvorsitzende der Pommerschen Landsmannschaft, Adalbert Raasch, nach Wermelskirchen gekommen, um die Festrede bei der Feierstunde zum "Tag der Heimat" der Landsmannschaften in Wermelskirchen zu halten.

 Erika Behr und Herbert Kaluscha legten zum "Tag der Heimat" einen Kranz für die Pommersche Landsmannschaft nieder.

Erika Behr und Herbert Kaluscha legten zum "Tag der Heimat" einen Kranz für die Pommersche Landsmannschaft nieder.

Foto: Stephan Singer

Raasch forderte am "Mahnmal des deutschen Ostens" an der Dhünner Straße dazu auf, darauf zu achten, dass niemand die Geschichte verfälscht, um daraus Kapital zu schlagen. Er betonte: "Heimat ist nicht der Schlupfwinkel der Vertriebenen, sondern für jeden Menschen das Tor zur Welt."

Mit musikalischer Begleitung des Bläserchors "Kleine Linde" aus Dabringhausen begrüßte Christoph Marr vom Vorstand der Pommerschen Landsmannschaft in Wermelskirchen die rund 60 Anwesenden: "Wir gedenken nicht der Toten, um zu trauern, sondern um sie in unseren Herzen zu bewahren." Marr übernahm diese Aufgabe für den Ortsvorsitzenden Jürgen Weyer, der aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte.

Für die Stadt sprach der stellvertretende Bürgermeister Stefan Leßenich: "Wir wollen heute den wichtigen Beitrag honorieren, den die Vertriebenen für unser Land geleistet haben." Diese Menschen hätten sich in den vielen Jahrzehnten nach der Vertreibung eingerichtet und seien auch im Bergischen und in Wermelskirchen heimisch geworden, ohne ihre ursprüngliche Heimat jemals vergessen zu haben. Gemeinsam mit Wermelskirchens Ehrenbürger und ehemaligem Bürgermeister Heinz Voetmann legte Leßenich für die Stadt einen Kranz am Mahnmal nieder.

Es gelte nicht, Wunden aufzureißen oder gegenseitiges Unrecht aufzurechnen, unterstrich Raasch, aber: "Wir müssen die Erinnerung ernst nehmen, denn das schafft den Grundstock zur Versöhnung." Der Bundes- und NRW-Vorsitzende der Pommerschen Landsmannschaft verwies auf die 1950 verfasste Charta der Vereinten Vertriebenen: "Wir sind die ersten Befürworter eines geeinten Europas."

(sng)
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