Wermelskirchen Feiern wie die Kölner

Wermelskirchen · Rund um Karneval können sich viele Schüler über ein verlängertes Wochenende freuen – denn nicht nur Rosenmontag sind die Schulen zu, sondern teilweise auch Freitag und Dienstag. Das freut Schüler und Lehrer.

Weiberfastnacht zum Feiern in die Innenstadt, an Rosenmontag zum Umzug nach Dabringhausen – für Wermelskirchener Schüler ist das nicht nur ein Wunsch, sondern Realität. Denn rund um Karneval machen viele Schulen Gebrauch von beweglichen Ferientagen, so dass sich Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen über ein verlängertes Wochenende freuen dürfen.

An welchen Tagen die Schulen allerdings geschlossen haben, das ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich, da die letzte Entscheidung von der Schulkonferenz getroffen wird. So haben zwar das Gymnasium, die Real- und Hauptschule sowie alle Grundschulen an Rosenmontag geschlossen, doch einige Schulen haben sich gegen den Freitag und für den Dienstag entschieden. Besonders freuen dürfen sich dabei die Realschüler, die von Freitag bis Mittwoch schulfrei haben. "Wir haben Freitag und Montag einen beweglichen Ferientag eingeplant und am Dienstag unterrichtsfrei als Ausgleich für unseren Tag der offenen Tür", erklärt Schulleiterin Petra Hotopp.

Schulfrei zur Bauchtumspflege

Diese Regelung sei innerhalb der Schulkonferenz von keiner Seite in Frage gestellt worden: "Das hat auch was mit Tradition zu tun, das war schon immer so und dem hat auch noch nie jemand widersprochen", verdeutlicht Hotopp. Gleich Erfahrungen haben auch die Schulleiterinnen Friederike Kelzenberg-Gerloff (GGS Dabringhausen/Dhünn) und Katrin Wagner (GGS Tente/Hünger) gemacht. "Uns geht es an diesen Tagen um Brauchtumspflege", erklärt Kelzenberg-Gerloff, "wir haben die Erfahrung gemacht, dass Karneval in Dabringhausen einen ganz hohen Stellenwert hat und deshalb wollen wir dem Karneval sein Recht geben." Deshalb stünden Freitag und Montag auch nie zur Diskussion.

Rücksicht auch auf Lehrer

Für Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint (Grundschule Ost) spielt noch ein weiterer Aspekt eine ganz Rolle: "Das verlängerte Wochenende ist auch aus pädagogischer Sicht für die Grundschüler wichtig, denn von Weihnachten bis Ostern sind es 13 Unterrichtswochen am Stück. Da kommt eine Verschnaufpause ganz gelegen." Zudem kämen viele aus ihrem Kollegium aus Köln, die Schwierigkeiten hätten zum Schulunterricht zu erscheinen, wenn in Wermelskirchen an Karneval gearbeitet würde.

Dass das verlängerte Wochenende auch den Lehrern zu pass kommt, das weiß auch Gerd Palmersheim, Direktor der Katholischen Grundschule St. Michael: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass auch die Lehrer feiern gehen – zumal viele aus Köln kommen. Gegen den Willen der Eltern würden wir aber die unterrichtsfreien Tage rund um Karneval in der Schulkonferenz nicht beschließen."

Rücksicht auf Kollegen aus Köln wird am Städtischen Gymnasium indes nicht genommen, wie Schulleiterin Marita Bahr erklärt: "Die Entscheidung, wann wir frei machen, fällt die Schulkonferenz, da ist es vollkommen irrelevant, ob wir Lehrer an der Schule haben, die aus Köln oder Düsseldorf kommen." Etwas anders sieht das Hauptschulleiter Gebhard Lehr: "Wermelskirchen ist so von Kölnern durchsetzt, dass man keine Chance hat, anstatt an Karneval einen Tag bei Matinee frei zu machen." KOMMENTAR

(RP)
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