Wermelskirchen Fast 6,3 Mio. für Übergangs-Schuldörfer

Wermelskirchen · Realschule und Grundschule Ost können kurzfristig aus ihren PCB belasteten Gebäuden ausziehen, wenn der Stadtrat der Investition von fast 6,3 Mio. Euro für den Abriss der Sporthalle und die Anmietung von Pavillons zustimmt.

Der geplante baldige Auszug der Realschule und der Grundschule Ost aus ihren PCB belasteten Gebäuden wird der Stadt fast 6,3 Millionen Euro kosten: Diese Rechnung liegt jetzt vor für die Ratssondersitzung am 25. Februar. Wie berichtet, soll die Grundschule Ost bereits in diesem Sommer in die benachbarte Hauptschule umziehen. Diese benötigt dann aber für vier Klassen zusätzlichen Raum. Ein "Schuldorf" in Form von hochwertigen Pavillons soll dort ebenso entstehen wie an der Realschule. Dort wird die erheblich belastete Turnhalle abgerissen und ein so großes Schuldorf errichtet, dass alle Schüler aus dem Hauptgebäude dorthin umziehen können.

In Zahlen sähe dies so aus: Für den Abbruch der Sporthalle an der Realschule, die Vorbereitung des Untergrundes für das Schuldorf, die Inneneinrichtung und die Anmietung der Pavillons für fünf Jahre hat die Stadtverwaltung insgesamt 5,575 Millionen Euro veranschlagt.

700 000 Euro sind dann noch mal für die Pavillons an der Hauptschule, deren Inneneinrichtung und Anmietung für fünf jahre errechnet worden: Die Gesamtinvestitionssumme liegt dann bei 6,275 Mio. Euro.

Sowohl der Stadtrat, als vor allem auch die Kommunalaufsicht des Rheinisch-Bergischen Kreises müssen dieser Investition aber noch zustimmen. Schließlich ist hinlänglich bekannt, wie prekär die Haushaltssituation der Stadt ist. In der Vorlage zur Ratssitzung heißt es: "Es sind geeignete Kompensationsmaßnahmen zum Haushalt 2013 und im Haushaltssicherungskonzept 2013 bis 2022 zu beschließen", was bedeutet: Die fast 6,3 Millionen Euro müssen an anderen Stellen im Haushalt eingespart werden.

Wegen dieses Imvestitionsvolumens muss die Maßnahme Europa weit ausgeschrieben werden. Die Stadtverwaltung hat zwar einen ehrgeizigen Zeitplan. Die Einhaltung wird aber auch vom Verlauf der Ausschreibung abhängen. Wenn die Stadt ihren Zeitplan einhalten kann, dann soll die Ausschreibung für die Anmietung der Pavillons der Realschule bis zum 12. April laufen und die Auftragsvergabe bis zum 20. Mai erfolgen. Die Aufstellung des Schuldorfes an der Realschule soll bis zum 20. November, die Einrichtung bis zum 2. Januar 2014 erfolgen. Aber! Quasi mit eingeplant sind auch bereits mögliche Risikofaktoren wie ein mögliches Nachprüfverfahren von sechs Monaten und eine verlängerte Lieferzeit von drei Monaten. Dann könnte die Realschule erst im Oktober 2014 ins Schuldorf einziehen.

Für den Abriss der Realschul-Turnhalle sollen die Arbeiten bis zum 22. Mai ausgeschrieben werden und die Vergabe bis zum 7. Mai erfolgen. Bis zum 14. Juni soll die Halle dann abgerissen sein. Aber auch hier gibt es wiederum einen Risikofaktoren: "Kostenrisiko, falls die Bodenplatte schadstoffbelastet ist", heißt es in der Vorlage. Denn bis dato weiß niemand, ob sich das PCB und weitere Schadstoffe auch bis in den Boden verbreitet haben. In diesem Falle müsste der Boden speziell behandelt und abgedichtet werden. Der Abriss der Turnhalle, die außer mit PCB auch mit weiteren Schadstoffen belastet ist, die in der Entstehungszeit der Realschule noch verwendet werden durften, muss nach einem eigenen Verwertungs- und vor allem Entsorgungskonzept erfolgen. Alleine dafür werden 25 000 Euro und eine Zeit von drei Monaten veranschlagt.

Das Schuldorf an der Hauptschule soll bis zum 19. August aufgestellt und bis zum 2. September eingerichtet sein. Risiken etwa durch verlängerte Lieferzeiten kann es aber auch dort geben. Der spätmöglichste Einzugstermin ins Schuldorf an der Hauptschule soll der Juli 2014 sein.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort