Schlaganfallhilfe Bergisch Land in Wermelskirchen Die Schlaganfallhilfe ist endlich wieder mobil

Wermelskirchen · Dank Spenden von Firmen, Organisationen und Privatpersonen konnte ein Transporter mit elektrisch betriebener Rampe angeschafft werden. Das hilft Betroffenen ungemein. Wie die Finanzierung gelungen ist und warum jetzt ehrenamtliche Fahrer gefragt sind.

Großes „Hallo“ für den neuen Transporter der Schlaganfallhilfe. Dafür kam auch Schauspielerin Friederike Linke, die Botschafterin der Schlaganfallhilfe ist (7.v.l.) nach Wermelskirchen.

Foto: Stadt Wermelskirchen

Brigitte Hallenberg von der Schlaganfallhilfe Bergisch Land ist glücklich und blickt auf den roten Ford „Transit“-Transporter: „So was habe ich noch nie erlebt.“ Damit meint die Vorsitzende des eingetragenen Vereins die Spendenbereitschaft der Menschen, Organisationen und Firmen, ohne die die Anschaffung des Gefährts nicht möglich gewesen wäre.

Im Mai stand die Schlaganfallhilfe noch vor einem großen Problem: Das alte Fahrzeug zum Transport von Schlaganfallbetroffenen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, hatte endgültig seinen Geist aufgegeben – eine Reparatur hätte jeglicher Wirtschaftlichkeit widersprochen. Die Folge: Betroffene im Rollstuhl, die bislang zu den Treffen der einzelnen Gruppen der Schlaganfall gefahren wurden, konnten mangels entsprechendem Gefährt nicht mehr transportiert werden. „Das war für die Schlaganfallbetroffenen und ihre Angehörigen schon sehr schlimm, denn der Austausch untereinander hilft ja allen ungemein“, erinnert Brigitte Hallenberg, die in dieser Zeit sogar regelmäßige Gruppentreffen absagen musste, weil keine Teilnehmer zu den jeweiligen Räumlichkeiten kommen konnten.

Aber: Die „Durststrecke“ ist nun geschafft. Denn der „neue“ rote Transporter „is jut“, wie Brigitte Hallenberg freudig formuliert. Entscheidend für die Schlaganfallhilfe: Das Fahrzeug verfügt über eine elektrisch betriebene Rampe, es bietet bis zu drei Rollstuhl-Nutzern plus vier weiteren Personen Platz. Der Transporter ist ein Gebrauchtfahrzeug, neun Jahre alt und hat 54.000 Kilometer auf der „Uhr“.

Wie Brigitte Hallenberg berichtet, sollte der Wagen ursprünglich 25.000 Euro kosten: „Der Verkäufer kam uns auf 23.500 Euro entgegen und nahm unseren alten Wagen für 3500 Euro in Zahlung. So landeten wir schließlich bei einem Preis von 20.000 Euro.“

Wohlwissend, dass das alte Gefährt seine besten Zeiten hinter sich hatte, begann die Schlaganfallhilfe vor einem Jahr zu sparen. „Als unser Auto dann im April / Mai nicht mehr einsatzfähig war, hatten wir noch nicht genug Geld zusammen. Also haben wir die Werbetrommel gerührt“, erzählt Brigitte Hallenberg. Es sei gelungen, den Transporter komplett spendenfinanziert anzuschaffen: „Da gilt Wermelskirchen und Umland ein Riesen-Dankeschön.“ Einzelpersonen, Organisationen oder auch Firmen haben demnach gespendet. Dazu kamen Aktionen, wie die der Frauen-Union, die Trödelverkäufe zugunsten der Schlaganfallhilfe organisierte.

Neben dem Fahrdienst für Patienten zwischen ihrem Zuhause und den Gruppentreffen bietet der sechs Meter lange Transporter der Schlaganfallhilfe weitere Möglichkeiten, beschreibt Brigitte Hallenberg: „Den Wagen können wir auch für Ausflüge unserer Gruppen nutzen – diese Möglichkeit hatten wir bislang auf diese Weise nicht.“

Was die Schlaganfallhilfe nun sucht, sind ehrenamtliche Fahrer, die sich in die Nutzung des Transporters einweisen lassen. Derzeit sitzen lediglich Brigitte Hallenberg oder der Dabringhausener Alfred „Ali“ Aug, der im Dezember 2022 der deutschlandweit 600. ausgebildete Schlaganfallhelfer wurde, hinter dem Steuer des „Transits“. „Der Transporter darf mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden, aber man muss sich an die Maße gewöhnen und die technische Ausstattung kennen“, sagt Brigitte Hallenberg.