Zwei Erzieherinnen machen sich selbstständig Viel „SpielRaum“ für die Kleinsten

Wermelskirchen · Die erste Großtagespflegestelle für Kinder in der Stadt ist seit vier Wochen in Betrieb. Die beiden Erzieherinnen, die sich hiermit selbstständig gemacht haben, sind „angekommen“ und schätzen das „große Vertrauen“ der Eltern sehr.

 Steffi Heldtke, die zweite Erzieherin der Großkindertagespflege

Steffi Heldtke, die zweite Erzieherin der Großkindertagespflege

Foto: teifel

Der erste Eindruck vor der Bahnhofstraße 2: Da war doch mal ... ja richtig – der Kleiderladen des Kinderschutzbundes viele Jahre untergebracht. Seit dem 1. August ist diese Adresse der Sitz der ersten Großtagespflegestelle „SpielRaum“, gegründet von den beiden Erzieherinnen Stefanie Hoeldtke und Mona Runkel. Und wer den großen Raum schon vorher kannte, wird ihn nun nicht wiedererkennen: Hell, geräumig, funktional. Vieles ist eine Nummer niedriger: Die Haken sind tiefer angebracht, am großen Tisch stehen Kinderhochstühle, unterm Waschbecken steht ein Hocker. Denn am neuen Busbahnhof ist das neue Domizil von neun Jungen und Mädchen im Alter von ein bis drei Jahren.

„Wir sind angekommen“, sagt Mona Runkel. Sie atmet durch und strahlt gleichzeitig. Es waren aufregende vier Wochen mit neun Kindern, die sie nur teilweise vorher kannten. Aber die Eingewöhnungsphase ist gelungen, berichtet sie im Gespräch. „Die Kinder sind gut angekommen. Die Trennungsphase von den Eltern war nicht so schlimm. Sicher seien hier und da mal ein paar Tränchen geflossen. Aber die Eltern setzen sehr großes Vertrauen in uns. Darauf sind wir stolz“, sagt Hoeldtke.

Die Zwei sind erfahrene Erzieherinnen und Tagesmütter. Beide haben sich in einer anderen Einrichtung kennengelernt. Später hat sich Hoeldtke als Tagesmutter in Dabringhausen selbstständig gemacht, wo Runkel während ihrer Ausbildung zur Tagesmutter ein Praktikum machte. Sie verstanden sich gut als Team; letztlich war es Viktoria Boddenberg-Funkes „Schuld“, dass beide die erste Großtagespflegestelle gründeten. „Sie brachte uns auf die Idee“, berichten die Erzieherinnen. Die Idee sei im November 2017 geboren worden, nun werde sie in dem 100 Quadratmeter großen Raum umgesetzt.

 v. l. Barbara Frank (Leitung Jugendamt), Mona Runkel (erzieherin), Viktoria Boddenberg-Funke (Fachgeratung Kindertagespflege)

v. l. Barbara Frank (Leitung Jugendamt), Mona Runkel (erzieherin), Viktoria Boddenberg-Funke (Fachgeratung Kindertagespflege)

Foto: teifel

Die Jungen und Mädchen sind in der Innenstadt ein Hingucker, wenn sie in ihren beiden großen Bollerwagen sitzen und durch die Stadt Richtung Wochenmarkt ziehen. Freitag Nachmittag fand die Einweihung der Kindertagespflege statt. „SpielRaum“ hatte Eltern, aber auch andere Tagesmütter eingeladen. Morgens schauten Barbara Frank, die Leiterin des Jugendamtes, und ihre Mitarbeiterin Viktoria Boddenberg-Funke bei den Kindern vorbei. „Wir setzen auf eine qualitative Unterstützung für die Allerkleinsten“, betont Frank. Die Prüfung der Pflegeerlaubnis werde auch vom Amt eng begleitet und kann bis zu sechs Monaten dauern. Frank zeigt sich begeistert von den Räumlichkeiten: der große Spielraum mit Essecke, Küche, Bad sowie Schlaf- und Wickelecke. Es gibt ein Büro und künftig noch einen Rückzugsraum für die Kinder. Und „SpielRaum“ hat einen direkten Zugang zu einer Gartenfläche. „Den nutzen wir bei diesem Wetter sehr häufig“, erzählt Runkel. Wenn man nicht gerade unterwegs sei. So gehörten Ausflüge zum Erlebnisbauernhof in Höhrath zum festen Programm. Aber auch Spielplatz- und Parkbesuche.

Wichtig ist den beiden jungen Frauen aber auch das Netzwerken: Die literarische Krabbelgruppe soll besucht werden, ebenso der DRK-Kinderclub. „Wir planen auch offene Veranstaltungen zu Themen wie Stoffwindeln oder Kochkurse für Zweijährige.“

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