Wermelskirchen Erst Geburtstag, dann Hochzeit

Wermelskirchen · Als Karin Hölzel feierte sie am Freitag Geburtstag, als Karin Adrian-Hölzel konnte sie am Samstag nach der Hochzeit mit Jürgen Adrian ein zweites Mal feiern. Acht Paare trauten sich am 07.07.07 in den Bürgerhäusern.

Zwei knallrote Herzluftballons flattern an einem ebenfalls liebesroten Mini, der vor den Bürgerhäusern steht. Drinnen lauschen derweil Gäste und das angehende Ehepaar andächtig den Worten der Standesbeamtin Annegret Tillmanns. Die Intention ist klar: Hier wird heute geheiratet. Und zwar nicht zu knapp.

"Love is in the air" — und den 7.7.2007 nahmen viele Paare zum Anlass, ihn zum schönsten Tag ihres Lebens zu machen. Schlag auf Schlag gaben sich in den Bürgerhäusern die Brautpaare die Klinke in die Hand. Acht standesamtliche Hochzeiten wurden dort am Samstagvormittag vollzogen. Anspannung und Erleichterung wechselten sich ab. Da musste so mancher Bräutigam vor dem Eintritt in die Räume der Eheschließung schnell noch eine Zigarette rauchen.

Bekannte, Verwandte, Freunde und Familie wurden begrüßt, alles erzählte durcheinander. Die Autos auf der sonst so dicht befahrenen Eich fuhren fast im Schritt-Tempo vorbei, denn auf den Treppenstufen spielten sich halbstündlich große Emotionen ab und natürlich eine besondere Modenschau von schönen Kleidern und eleganten Anzügen.

Aber warum gab es gerade an diesem Datum so einen Ansturm auf die Standesämter? "Ich als Mann kann mir dieses Datum einfach besonders gut merken", gestand der frisch vermählte Jürgen Adrian schmunzelnd. Tatsächlich schien das bei den Herren der Schöpfung der vorwiegende Grund zu sein. Seine Frau Karin Adrian-Hölzel nannte einen anderen Grund: "Ich habe gerne alle wichtigen Termine um meinen Geburtstag herum, wenn es sich einrichten lässt. Und mein Geburtstag war gestern am 6. Juli." In die freudigen Umarmungen und die nun sichtlich entspannten Gesichter mischten sich die Hupgeräusche der Autos der bereits vermählten Brautpaare. Einige Karawanen drehten ihre Runden durch die Innenstadt. Keiner der jungen Verliebten mochte sich — nun einmal verheiratet — loslassen, immer wieder trafen sich die Blicke. Auch die Standesbeamten zeigten sich gerührt von den Zeremonien, obwohl Eheschließungen doch eigentlich zu ihrem Standard-Repertoire zählen.

Vorsichtig lugte Herwig Müller durch die Türe, um zu schauen, ob bereits alle Anwesenden Platz genommen haben. "Ich geh dann mal rein", flüsterte er fast geheimnisvoll und freute sich strahlend auf seine bevorstehende Aufgabe. Zittrige Hände beim Unterschreiben der Papiere, Blicke zu Eltern und Freunden, ein Lächeln, das selbstverständlich einfach nicht verschwinden möchte, dies alles spielte sich am 7.7.2007 in den Bürgerhäusern ab. Für die meisten war es ein ganz normaler Samstag — für einige aber eben doch ein bisschen mehr.

(RP)
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