Wermelskirchen Elternhaltestellen für weniger Chaos und mehr Sicherheit auf Schulweg

Wermelskirchen · Die Eltern meinen es gut, wenn sie ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schule bringen. Oft erreichen sie damit aber nur das Gegenteil. Sie behindern nicht nur den Verkehr, sondern gefährden auch die Kinder auf deren Schulweg.

 Umweltfreundlicher Parkplatz an der Waldschule: Hier "parken" die Kinder ihre Tretroller.

Umweltfreundlicher Parkplatz an der Waldschule: Hier "parken" die Kinder ihre Tretroller.

Foto: Schubert

Die Schulleiter wissen natürlich um dieses Problem, äußern sich aber auf Nachfrage unserer Redaktion nur vorsichtig. Offenbar will man sich nicht den Unmut der Eltern zuziehen. "Es geht", sagt Dietmar Paulig über die Situation an der Sekundarschule. Er berichtet von einem eingerichteten Eltern-Halteplatz, der aber immer zugeparkt sei. Unternommen wird nichts, um Ärger zu vermeiden. "Ja, es gibt schwarze Schafe. Und wir weisen auf Elternabenden immer wieder auf dieses Problem hin", sagt Marita Bahr, Leiterin des Gymnasiums. Mit Eltern, die ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule fahren und dort absetzen, ins Gespräch zu kommen, ist kaum möglich. Erst einmal sind sie selbst in höchster Eile, um zur Arbeit zu gelangen, zweitens fühlen sie sich ertappt.

Ganz verkehrsberuhigt soll die Zufahrt zur Waldschule und zum Haus Vogelsang sein. Als ausgewiesene Spielstraße ist am Vogelsang nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Und es scheint tatsächlich zu funktionieren. An einem Morgen ist es absolut ruhig. Zwei Busse fahren die Caritas-Heimstatt an. Zwei Fahrzeuge von Pflegediensten fahren zum Parkplatz des Altenzentrums. Alle ganz langsam und vorsichtig. Gegen 7.30 Uhr kommt Leben in die Straße. Fünf Schüler kommen in rasanter Fahrt mit ihren "Scootern", den kleinen Tretrollern, angefahren. Aus allen Richtungen kommen dann die Schüler, alleine oder in Gruppen, aber alle zu Fuß.

Eine Mutter bringt dann doch ihre Tochter mit dem Auto bis vor die Grundschule. Sie entschuldigt sich sofort, es sei eine "krankheitsbedingte Ausnahme". Lediglich zwei weitere Fahrzeuge fahren an diesem Morgen bis zur Schule. Kein Chaos und auch keine Gefährdung der Kinder. Auch im Verwaltungsbüro der Schule wird bestätigt, dass der Elternhalteplatz zum Ein- und Aussteigen genutzt wird und es im direkten Umfeld der Schule nicht Problemen komme.

Die ideale Lösung wäre sicher eine "Drive-In-Schule", wie sie eine große Automobilzeitschrift in ihrer jüngsten Ausgabe vorstellte. Die Eltern fahren in einen überdachten Bereich, um ihre Kinder dann direkt vor dem Klassenzimmer aussteigen zu lassen. Damit würden die Kleinen auch nicht mehr den Wetterkapriolen ausgesetzt und noch besser auf das zukünftige Leben vorbereitet.

(wsb)
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