Wermelskirchen Eltern wollen Wahl haben bei G8/G9

Wermelskirchen · Nicola Hugen bezog deutlich Stellung zur Diskussion um die zeitlich verkürzte Gymnasium-Schulzeit "G8" und die altbekannte Variante "G9": "Das sogenannte Turbo-Abitur 'G8' ist völliger Quatsch", sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

"Es verkürzt viel zu viel vom Lehrstoff. Ich bin überzeugt, dass sich in der Pubertätszeit das Gehirn noch einmal vollkommen neu ,zusammensetzt' - das sagen auch wissenschaftliche Studien." Und ausgerechnet in dieser Phase der Jugendlichen werde die Zeit zum Erlernen von Lehrstoff verkürzt - "das macht überhaupt keinen Sinn."

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas blickt Nicola Hugen anerkennend nach Stuttgart, wo ihre Neffen leben: "Dort gibt es zumindest die Möglichkeit, zwischen G8 und G9 zu wählen." Für das Ehepaar Hugen und Tochter Lilli steht nichtsdestotrotz fest, dass Lilli ab dem kommenden Schuljahr das Wermelskirchener Gymnasium mit den zurzeit knapp 1200 Schülern besuchen wird. "In erster Linie müssen wir für unsere Kinder das Beste aus der Situation machen", sagte Thomas Hugen.

Ebenso wie die Eheleute Hugen wollen auch die Eltern Petra und Stefan Schröder die Unterschriftenlisten zum Volksbegehren gegen das G8-Abitur unterschreiben: "Unsere Tochter Leonie wird auch das Gymnasium in Wermelskirchen besuchen, da sind wir uns einig. Vielleicht gelingt es ja, dass es in Zukunft auch hier bei uns die Möglichkeit zur Wahl zwischen G8 und G9 je nach Entwicklung des Kindes gibt", sagte Petra Schröder.

Den Eltern schmeckt einiges am hiesigen Bildungssystem nicht: "Das erscheint uns alles sehr weichgespült. Schon in der Grundschule wird den Kindern zu wenig Bildung vermittelt. Allein dieses Prinzip 'Schreiben nach Hören' ist doch wohl ein Unding!"

(sng)
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