Die Wermelskirchener BGV-Abteilung in 2020 „Eins Zwei Drei“ in das neue Jahr

Wermelskirchen · Der Geschichtsverein startet mit 123 Mitgliedern in 2020. Im ersten Halbjahr reichen die Themen von Nazi-„fake news“ bis zum Stadtfriedhof.

 Der Stadtfriedhof an der Berliner Straße ist gleich zweimal Thema bei BGV-Veranstaltungen.

Der Stadtfriedhof an der Berliner Straße ist gleich zweimal Thema bei BGV-Veranstaltungen.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Eins, Zwei, Drei. Diese Zahlenfolge steht sinnbildlich für ein flinken Start. Für die Wermelskirchener Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins hat sie noch eine weitere Bedeutung: Denn mit aktuell 123 Mitgliedern startet die Wermelskirchener Abteilung im Bergischen Geschichtsvereins (BGV) in das Jahr 2020. Und das beginnt für die Historiker nach dem Jahreswechsel zeitig: Der erste Termin steht bereits am 9. Januar an. Obendrein sind die laufenden Projekte trotz Festtagspause in den Köpfen präsent: Die Digitalisierung von Fotos und Dokumenten im Archiv an der Jahnstraße schreitet voran, dazu beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der Ausarbeitung eines Buches zum Stadtjubiläum 2023.

„Unsere Programmpunkte im zweiten Halbjahr 2019 waren allesamt wieder gut besucht“, blickt der Vorsitzende der BGV-Abteilung, Volker Ernst, zurück und verbindet damit die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr mindestens genauso gut weiter geht. Mit den Vorträgen zu den einstigen Ziegeleien in der Mittelbergischen Region und zu Schloss Burg habe die Abteilung erfahrene und bekannte Dozenten gewinnen können, die Exkursion zur Neuemühle wäre ausgebucht gewesen und der Film über Feilenhauer hätte eine Vielzahl von Besuchern in das Film-Eck-Kino gelockt.

Zu sieben Veranstaltungen in Wermelskirchen lädt die BGV-Abteilung im ersten Halbjahr 2020 ein.

① „An der Geschichte schrauben – Wie der Nationalsozialismus versuchte, die Antike auszuschlachten“. Diesen Titel trägt der Vortrag des Stadtarchivars der Stadt Burscheid, Sascha Kempf, am Donnerstag, 9. Januar, ab 19.30 Uhr im Bistro der Kattwinkelschen Fabrik. Volker Ernst kündigt an, worum es geht: „Die Nazis haben mit unglaublichen Mitteln versucht, Herrschaft durch eine konstruierte Historie bis hin zu gelenkten Grabungen abzusichern.“ Aktueller könne der Bezug zu unserer Zeit kaum sein: „fake news“ im Dritten Reich.

② 100 Jahre Frauen-Wahlrecht: In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Kampf der Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Facettenreich beleuchtet Dr. Sigrid Lekebusch, Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des BGV-Gesamtvereins, in ihrem Vortrag die Geschichte des Frauen-Wahlrechts in Deutschland. Sie referiert am Donnerstag, 6. Februar, ab 19.30 Uhr im Bistro der Katt.


③ Offene Archiv-Türen: Zum Tag der Archive öffnet der BGV am Sonntag, 8. März, zwischen 14 und 18 Uhr die Türen des Archivs. „Die Besucher können einmal selbst der Stadtgeschichte auf den Grund gehen oder sogar etwas über ihre eigene Familiengeschichte erfahren“, spornt Volker Ernst den Forschergeist der Interessierten an.


④ Warum sich Dialekte unterscheiden – bergische Sprachvielfalt: Im kleinen Saal des Bürgerzentrum findet am Donnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr eine gemeinsame Veranstaltung der Abteilungen aus Wermelskirchen und Burscheid statt. Dabei nimmt Dr. Georg Cornelissen, Leiter der Abteilung Sprache am Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), die feinen Unterschiede der Mundart („Platt“) in den Nachbarstädten unter die Lupe. „Wir wollen die Verbundenheit zu unserer Nachbarstadt stärken“, kommentiert Volker Ernst den „Brückenschlag“ nach Burscheid.


⑤ Wanderung durch das Eifgental: In Kaltenherberg beginnt die Tour unter der Leitung von Burkhard Stock, der historische Sehenswürdigkeiten zeigt und eine Fülle von Informationen bereit hält. Treffpunkt am Samstag, 16. Mai, ist um 10.30 Uhr am Busbahnhof Wermelskirchen. Eine Kaffeepause legen die Teilnehmer in Altenberg ein, mit dem Wanderbus geht es gegen 18 Uhr zurück nach Wermelskirchen. Anmeldung bei Margret Wischow (Telefon 02196 / 5096 oder E-Mail margret.wischow@bgv-wermelskirchen.de) erforderlich.


⑥ Gleich zwei Termine beschäftigen sich mit Wermelskirchens ältestem Friedhof, der bereits 1825 geplant wurde. Am Donnerstag, 4. Juni, trägt Volker Ernst ab 19.30 Uhr im Katt-Bistro die Geschichte des Stadtfriedhofs mit den wichtigen Ereignisse während seiner Entstehung und seinen zahlreichen Erweiterungen vor. Fotos und Dokumente runden den Vortrag ab. Darauf folgt eine Führung über den Friedhof am Samstag, 6. Juni. „Wir besuchen die letzte Ruhestätte vieler Wermelskirchener Persönlichkeiten“, kündigt Volker Ernst an.

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