Wermelskirchen Einmal über die Alpen wandern

Wermelskirchen · Zwölf Jungen und Mädchen waren mit dem Kinder- und Jugendbereich der Kattwinkelschen Fabrik in den Bergen unterwegs.

Sie haben ein phantastisches Stück Natur gesehen, eine "Achterbahn" der Gefühle erlebt und sind als befreundete Gruppe nach Wermelskirchen zurückgekehrt. Gemeinsam mit Kolja Pfeiffer und Jan Marquardt vom Kinder- und Jugendbereich der Kattwinkelschen Fabrik absolvierten zwölf Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren eine Alpenwanderung, nach der sich alle in Mut und Selbstbewusstsein auch ganz individuell gestärkt fühlen. Bei einem Nachtreffen ließen die Kinder, ihre Eltern und die Betreuer ihre Eindrücke noch einmal Revue passieren.

Besondere Höhepunkte für die Kinder waren auf der Wanderung über die Alpen die beiden erklommenen Gipfel in 2.400 und 2.700 Metern Höhe, dazu das Schwimmen in einem Bergsee und am Fuße eines Wasserfalls. "Aber eigentlich war die ganze Reise ein Highlight", fasste die die mit zehn Jahren jüngste Teilnehmerin Maya zusammen. Die 13-jährige Sophie beschwor den in der Gruppe gewachsenen und immens starken Zusammenhalt: "Als ich am Ende einer Etappe so kaputt war, dass meine Beine vor Erschöpfung zitterten, haben mich die anderen angefeuert - da habe ich vor Freude geheult." Diese Willensstärke, das Zutrauen und den Mut der Kinder lobte Kolja Pfeiffer: "Wir haben Sophie in dieser Situation angeboten, ihren Rucksack zu tragen, aber das wollte sie nicht. Sie wollte ihre Gepäck selber ans Ziel bringen." Lilli (12) erinnerte sich daran, dass sie ihren gleichaltrigen "Kumpanen" Gabriel mit anfeuernden Worten "antrieb". Für sie sei von Beginn an klar gewesen: "Wir haben das zusammen angefangen, also bringen wir das auch gemeinsam zu Ende."

Pech hatte Marc. Er stürzte auf der Wanderung und zog sich eine Verletzung am Bein zu. Ein Hubschrauber flog den 14-Jährigen in ein Krankenhaus, von dort ging es mit der Bahn vorzeitig nach Hause. "Letztlich war die Verletzung medizinisch eine Banalität, aber auf 2.400 Metern Höhe eben nicht mehr gehbar", erläuterte Kolja Pfeiffer die Verantwortung der Betreuer, die manchmal eben auch schwere Entscheidungen verlangt. "Wir waren alle traurig, dass Marc uns verlassen musste", erzählte Vivien (12).

Für die reibungslose Organisation der Wanderung sorgte der Veranstalter "Aventura", der solche Touren für Kinder und Jugendliche unter pädagogischen Aspekten zusammenstellt und der Wermelskirchener Gruppe einen Bergführer zur Seite stellte. Dank Sponsor Frank Happel vom Therapie- und Rückenzentrum konnte die Kattwinkelsche Fabrik die Tour zu einem vergleichsweisen günstigen Teilnehmerbeitrag anbieten. "Einen Teil unseres Budgets spenden wir immer lokal an den Standorten unseres Unternehmens. Eine Mitarbeiterin machte mich auf die Katt aufmerksam", berichtete Happel beim Nachtreffen der Wanderer. Und weiter: "So ein Feedback wie hier heute habe ich eigentlich noch nie bekommen. Wenn ich die Kinder so begeistert erzählen höre, bekomme ich Gänsehaut."

Einig zeigten sich Maya (10), Levi (11), die zwölfjährigen Lilli, Vivien und Gabriel, die 13-jährigen Sophie, Erik und Florian, die beiden 14-jährigen Phillip und Marc sowie Luca und Silas (beide 15): "Wir sind stolz auf uns und selbstbewusster geworden. Wir sind froh, dass wir das erleben durften." Ihre Gedanken ließen die Katt-Kids bereits jetzt in die Zukunft schweifen: Für 2018 könnten sie sich eine Fahrrad- oder Kanu-Tour vorstellen - "wir wollen wieder eine derartige Aktion und wären bestimmt wieder dabei."

(sng)
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