Ansichtssache Einbruchserie erschüttert Vertrauen von Gastronomen

Vier Mal wollten Einbrecher an das Geld der Wirte, drei Mal griffen sie in die Kassen. Die Opfer wundern sich über die Dreistigkeit und hoffen auf Aufklärung.

  SOLVEIG   PUDELSKI

SOLVEIG PUDELSKI

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wermelskirchen gilt als sicheres Pflaster. Vor allem in dörflichen Strukturen wähnt man sich in Sicherheit, vertraut auf den „wachsamen Nachbarn“, auf soziale Kontrolle und rechnet damit, dass Einbrecher eher die Zentren und Großstädte heimsuchen. Doch das Vertrauen ist durch eine Einbruchserie in Dhünn, Dabringhausen und in der Innenstadt erschüttert worden. Vier Einbrüche in einer Nacht – das ist eine Ausnahme für die rheinisch-bergische Kleinstadt. Ob ein und der gleiche Täter oder die gleiche Tätergruppe in Restaurants eingestiegen ist, wird noch ermittelt.

Es waren offenbar keine Anfänger: Es gibt kaum Einbruchspuren, kaum Einbruchgeräusche. Bargeld ist offenbar immer noch die begehrteste Beute. Die Opfer ziehen nach eigenen Angaben ihre Konsequenzen, indem sie sicherheitstechnisch aufrüsten. Es bleibt zu hoffen, dass die Täter, die nach erster Einschätzung der Polizei vermutlich aus der Region kommen, geschnappt werden.

Der Störfall im Pumpwerk Eckringhausen hat einen größeren Umweltschaden verursacht, als zunächst angenommen. Die empfindliche Flora und Fauna im und am Eckringhauser Bach wird ein, zwei Jahre brauchen, bis sie wieder erholt hat. Mit anderen Worten: In einem Teilstück ist der Bach tot – das hatten bereits die Anwohner befürchtet, die sich bei dieser Zeitung gemeldet hatten. Sollte noch einmal ein Umweltunfall ähnlichen Ausmaßes passieren, wäre eine frühzeitige Information, Ersteinschätzung und Aufklärung der Öffentlichkeit unverzichtbar. Denn Bürger sind in Sachen Umweltthemen sehr viel sensibler geworden.

Mehr Vertrauen in die Stärken des eigenen Standorts ist den Wermelskirchenern zu wünschen. Nein, hier geht „nichts alles den Bach runter“, wenn mehrere Ladenlokale leer stehen. Es ist eine Momentaufnahme, Fluktuation gehört zum Geschäftsleben. Dass Eigentümer nicht sofort einen Nachfolgemieter unter Vertrag nehmen, kann auch ein gutes Zeichen sein: dass er oder sie nicht gleich an den Erstbesten vermietet und somit eher unerwünschte Branchen – weil schon reichlich in der Innenstadt vorhanden – einziehen. Bereichernd für die Kölner Straße sind der neue Krämerladen und die Weinbar. Wird sie zu einer Spezialitäten-Meile?

Die Erfahrung lehrt, dass sie voneinander profitieren können, weil der Kunde mit einem Gang gleich viele Dinge, die auf seiner Liste stehen, einkaufen kann. Neueröffnungen dieser Art senden aber auch immer ein positives Signal: dass Händler an den Standort glauben.

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