Wermelskirchen Ein mobiles Bürgerbüro kostet im Jahr 52.000 Euro

Wermelskirchen · Bis zu 445 Arbeitsstunden würden zusätzlich anfallen. Nur in Dabringhausen könnte ein Sparkassenraum angemietet werden.

Fünf Jahre nach dem Schritt ins Haushaltssicherungskonzept haben CDU und die Bündnisgrünen die Erwartungen der Aufsichtsbehörde, Sparmaßnahmen konsequent umzusetzen, anscheinend aus den Augen verloren. Im Januar stellten sie den Antrag, die Kosten für mobile Bürgerbüros zu ermitteln. Die Kosten liegen jetzt vor: Für einen zweistündigen Service pro Woche müsste mit Investitionen von über 30.000 Euro und mit laufenden Kosten von jährlich rund 22.000 Euro kalkuliert werden, heißt es jetzt in einer Antwort der Stadtverwaltung.

Die Schließung der Bürgerbüros in Dhünn und Dabringhausen war eine Sparmaßnahme im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes. Der Grund damals, so ergab eine Analyse 2011: Die Bürgerbüros wurden zu schlecht besucht.

Mit dem Antrag von CDU/Bündnisgrünen will man nun wieder zu alten Gewohnheiten, sprich kurzen Wegen für die Bürger zurückkehren. Die beiden Fraktionen denken über eine Unterbringung des Bürgerbüros in den Räumen der Stadtsparkasse nach, genutzt werden soll dazu ein EDV-Koffer, die Öffnungsdauer soll zwei Stunden an einem Öffnungstag pro Standort erfolgen. Das waren die Vorgaben.

Die Stadt nennt als Gegenargument, dass das Bürgerbüro nun wieder samstagsvormittags für zwei Stunden geöffnet ist. Zudem hat sich ergeben, dass nur in der Filiale in Dabringhausen eine Außenstelle möglich wäre - der Raum müsste für zwei Stunden angemietet werden. Eine gemeinsame Datenleitung könnte nicht genutzt werden, Akten könnten auch nicht gelagert werden, weil der Raum in der übrigen Zeit anderweitig genutzt würde. Zudem müsste Miete gezahlt werden.

In einer detaillierten Aufarbeitung geht die Stadtverwaltung davon aus, dass pro Jahr zwischen 390 und 445 Arbeitsstunden anfallen würden - das würde bis zu 18.200 Euro an Personalaufwand kosten. Hier wird von zwei Mitarbeitern ausgegangen (Vier-Augen-Prinzip), die das mobile Bürgerbüro besetzen müssten. Zudem käme es zu Überschneidungen mit den Öffnungszeiten im Rathaus, so dass eventuell dort die Zeiten verändert werden müssten - die Stadt geht davon aus, dass der Betrieb einer Außenstelle in Dabringhausen nicht ohne weiteres Personal möglich sei, wenn die arbeitsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden sollen.

Der Kämmerer lehnt eine Ausweitung des Angebotes angesichts der Kosten von 52.000 Euro ab. Denn die Kommunalaufsicht haben mehrfach drauf hingewiesen, die HSK-Maßnahmen konsequent umzusetzen.

(RP)
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