Wermelskirchen Ein Hausmeister und seine Erinnerungen

Wermelskirchen · Der heute 77-jährige Klaus Schubert war 18 Jahre lang Hausmeister der Mehrzweckhalle Dabringhausen. Er hat in dieser Zeit viel erlebt und kann einiges darüber erzählen. Denn die Halle war sein Zuhause.

 Klaus Schubert in seinem "alten" Zuhause, der Mehrzweckhalle in Dabringhausen. Dort hat er so manche Stunde seines Lebens verbracht.

Klaus Schubert in seinem "alten" Zuhause, der Mehrzweckhalle in Dabringhausen. Dort hat er so manche Stunde seines Lebens verbracht.

Foto: J. Moll

"Ganz klar, die Mehrzweckhalle in Dabringhausen war für viele Jahre mein Zuhause und mein Lebensmittelpunkt", sagt Klaus Schubert. Von 1981 bis 1999 war er Hausmeister, "Mädchen für alles" und der "gute Geist". Er war immer vor Ort, denn seine Wohnung war direkt über der Halle.

1973 begannen die Planungen für einen Treffpunkt oder für ein Gemeindehaus. "Was ist denn mit uns?", fragten damals die Sportvereine, die Karnevalisten, die Chöre und Orchester. "So ist dann wohl die Idee einer Mehrzweckhalle entstanden", sagt der 77-jährige heute. Es dauerte weitere acht Jahre bis zur Einweihung, und Schubert hat vom Start weg ein Gästebuch geführt. Fotos, Zeitungsausschnitte, Karten und viele persönliche Notizen und Autogramme sind zusammengekommen.

Der erste Eintrag ist von Siegfried Störtte, dem damaligen Stadtdirektor, und damit beginnt die Historie der Mehrzweckhalle. Schubert hat seine Aufzeichnungen unterteilt nach Karneval, Musik und Sport. Viele bekannte Stars sind dort aufgetreten: Die "Höhner", die "Bläck Föös", das "Colonia Duett" oder die "3 Colonias". Mike Krüger und Karl Dall waren zu Gast und die "Noris Big Band". Dazu natürlich alle regionalen Orchester, Chöre und Bands. "Wir hatten Weihnachts- und Familienfeiern und schon früh türkische Hochzeiten und natürlich jede Menge Sportveranstaltungen", sagt Schubert.

Rückblickend spricht er von einem "wunderbaren Arbeitsplatz". "Ich konnte mir die Arbeit selbst einteilen. Bei gutem Wetter draußen und bei schlechtem Wetter eben drinnen mit allen möglichen Reparaturen." Je nach Veranstaltung gab es auch schon mal einen "26-Stunden-Tag". "Das gehörte dazu, schließlich musste ja alles termingerecht auf- oder abgebaut werden", sagt Schubert.

Trotz aller Erfolge geriet die Halle 2007 in Gefahr. Die Stadt hatte kein Geld für eine notwendige Restaurierung. Auch zu diesem Thema hat Schubert viele Presseartikel gesammelt. Über die Demonstration und die Menschenkette, die schließlich dazu beigetragen haben, den Bestand der Halle zu sichern. Als Schubert verabschiedet wurde, kamen 450 Gäste in die Mehrzweckhalle. "Ich kann mich noch genau erinnern," sagt er, "es war der 9. Mai 1999, es war Muttertag und es war mein Geburtstag."

Mit viel Arbeit und Herzblut hat Schubert die Daten, Fakten und Anekdoten zusammengetragen und Bilder und Texte zu einem Vortrag zusammengefasst.

"Die Anekdoten und Geschichten erzähle ich erst bei meinem Vortrag", sagt Schubert - und macht die Geschichte spannend.

(wsb)
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