Neue Mitarbeiterin im Haus der Begegnung in Wermelskirchen Ein Haus wie ein zweites Zuhause

Wermelskirchen · Personalwechsel im Haus der Begegnung: Nadine Theißen ist die Nachfolgerin von Gundula Schröder. Die 40-Jährige bringt viel Kreativität mit und will die Zukunft mitgestalten.

 „Ein Ort, der zu mir passt“: Nadine Theißen übernimmt im Haus der Begegnung die Nachfolge von Gundula Schröder.

„Ein Ort, der zu mir passt“: Nadine Theißen übernimmt im Haus der Begegnung die Nachfolge von Gundula Schröder.

Foto: Theresa Demski

Wer ins Haus der Begegnung kommt, auf den wartet meist eine Tasse Kaffee. Dazu klingt ein herzliches Willkommen. Als Nadine Theißen zum ersten Mal über die Schwelle des alten Gebäudes trat, spürte sie diese Herzlichkeiten und die Atmosphäre. Und sie ahnte: „Das ist der richtig Ort für mich.“ Dieser erste Eindruck sollte sich bestätigen. Anfang des Monats hat die 40-Jährige die Nachfolge von Gundula Schröder angetreten – als zweite hauptamtliche Mitarbeiterin im Haus der Begegnung.

Für die Ehrenamtlichen und die Besucher ist damit der personelle Umbruch abgeschlossen: Im vergangenen Jahr hatte sich Hartmut Lürtzing in den Ruhestand verabschiedet, für ihn war Sonja Raschkowski zum Team dazugekommen. Sie teilt sich die hauptamtliche Stelle künftig mit Nadine Theißen. „Das ist sicher für viele Menschen hier auch eine Zeit, die mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden ist“, ahnt sie. Wie wird es weitergehen? „Für uns ist es wichtig, den Ehrenamtlichen und den Besuchern nun Sicherheit zu geben“, sagt die 40-Jährige.

Angebote werden weitergeführt, Nadine Theißen hat Morgengymnastik, Spinning und Lesecafé von ihrer Vorgängerin übernommen. Aber sie bringt auch eigene Ideen mit. „Jeder von uns prägt dieses Haus auch“, sagt sie und erzählt von ihrem Weg bis zur Bewerbung im Haus der Begegnung. Die gebürtige Hückeswagenerin entschied sich nach der Schule für eine Ausbildung zur Erzieherin, arbeitete drei Jahre im Kindergarten. „Aber ich wusste: Ich will weitermachen“, sagt sie. Also holte sie ihr Fachabitur nach und studierte Sozialpädagogik. „Ich wollte mit Senioren arbeiten“, erklärt sie, „das passt einfach zu mir.“

Weil die Stellen damals aber dünn gesät waren, nahm sie nach dem Studium eine Stelle in einer Wohngruppe der Psychiatrie an. Was sie dort gelernt habe? „Es ist gut, einen Plan zu haben“, sagt sie, „aber manchmal muss man ihn eben über den Haufen werfen, um den Menschen gerecht zu werden.“ Vor sechs Jahren kam dann ihre Tochter zur Welt, drei Jahre später die zweite. Nun kehrt Nadine Theißen aus der Elternzeit zurück – und an einen Ort, von dem sie lange geträumt hat. “

Und deswegen sollen Angebote künftig auch erweitert und verändert werden. Sie sei gerne kreativ, erzählt sie. Zeichnen und Malen, Arbeiten mit Ton oder Seidenmalen: „Es darf sehr bunt werden“, sagt sie lachend. Ein Kreativraum soll eingerichtet werden, um diesen Zweig des Angebots künftig ausbauen zu können. Und: „Die Zielgruppe hat sich in den vergangenen 40 Jahren verändert“, sagt sie, „Senioren sind heute mobiler und aktiver und oft auch fit im Umgang mit neuen Medien.“

Und deswegen sei die große Herausforderung, den Menschen, die sich seit vielen Jahren in der alten Villa an der Schillerstraße wohlfühlen, weiterhin ihren Treffpunkt zu erhalten und gleichzeitig jüngere Menschen zu gewinnen. „Es ist wichtig, dass wir Menschen so lange wie möglich die Chance geben, hier soziale Kontakte zu knüpfen“, sagt sie. Aber mit Blick in die Zukunft wolle sie eben auch jüngere Senioren in den Blick nehmen. Über Konzerte und Ausflüge könne das gelingen. „Aber ich denke auch an Zumba oder ein Opa-Enkel-Angebot“, sagt sie. Dann könnten Kinder einen Weg ins Haus der Begegnung finden. „Es wäre schöne, wenn dieses Haus für die Menschen wie ein zweites Zuhause ist“, sagt sie, „ein Ort zum Wohlfühlen.“

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