Wermelskirchen Ein etwas anderer Kabarett-Abend im Kino

Wermelskirchen · Torsten Hebel schöpft aus seinem Leben und Glauben. Sein Auftritt im "Film-Eck" kommt gut an.

Wer als Tischler, Schauspieler, Jugendreferent, Pastor, Theologe und Buchautor gearbeitet hat, kann viel erzählen. Und das machte Torsten Hebel im voll besetzten "Film-Eck" auf Einladung der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Neuschäferhöhe. "Ich kenne Torsten Hebel seit 25 Jahren und freue mich riesig, dass er nun in hier ist", sagte Stefan Hemmerich von der Gemeinde.

Hebel stammt aus Gummersbach und lebt heute mit seiner Frau und zwei Kindern in Berlin. Dort leitet er das sozialkulturelle Projekt "blu:boks" und steht damit voll im Leben. Hautnah erlebt er die sozialen Probleme, daraus entsteht eine nicht so bekannte Form des Kabaretts: "Christliches Kabarett". Sein Vortrag ist nicht böse, nicht politisch und schon gar nicht unter der Gürtellinie. Und es sind auch nicht die absoluten Knaller, die ein Publikum von den Stühlen reißen. Es sind Geschichten aus seinem Leben, aus seinem Umfeld und seinem Alltag. Es sind die "coolen Typen" mit halb herabgelassenen Hosen, die sich seltsam bewegen und sagen: "Hey, Alter, guckst du." Themen werden lustig und amüsant erzählt - immer wieder gibt es eine Schleife oder eine Verbindung zum Glauben.

Ein beliebtes Thema ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. "Ich kann schon an der Art und Weise, wie meine Frau mich ruft, erkennen, was los ist", sagte Hebel. "Entweder gibt es etwas zu essen, oder es gibt ein Problem." Die Geschichten werden nicht nur erzählt, sondern gespielt - schließlich ist Hebel ja Schauspieler. "Männer verwenden 15.000 bis 18.000 Worte pro Tag. Frauen bis zu 26.000. Die haben also noch eine Reserve, und die muss am Abend weg." Ein schöner Nebeneffekt der Geschichten, die aus seiner Ehe entstehen: "Ich kann die Ehe von der Steuer absetzen", sagte Hebel. Doch auch ein gläubiger Christ zweifelt. Davon handelt sein aktuelles Buch "Freischwimmer - meine Geschichte von Sehnsucht, Glauben und dem großen, weiten Mehr". Es ist Kabarett mal ganz anders als gewohnt, aber mit viel Spaß beim Zuhören.

(wsb)
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