Wermelskirchen Ein Bischof zum Reden und Anfassen

Wermelskirchen · Weihbischof Ansgar Puff besuchte die katholische Kirchengemeinde.

 Weihbischof Ansgar Puff und Pfarrer Michael Knab schauten sich die abgeschlossenen Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche an.

Weihbischof Ansgar Puff und Pfarrer Michael Knab schauten sich die abgeschlossenen Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche an.

Foto: Jürgen Moll

In den vergangenen zwei Wochen hat Weihbischof Ansgar Puff viele Tage in Wermelskirchen verbracht. "Es hat nichts mit dem Kirchenumbau zu tun", sagt er, "das ist reiner Zufall." Er besucht alle Gemeinden im Rheinisch-Bergischen-Kreis, und zwischen den Besuchen liegen meist fünf bis sechs Jahre.

Was macht denn ein Weihbischof? Ist das mit einem Manager zu vergleichen? "Eher mit einem Gesellen", sagt er. "Der Kardinal ist der Meister, und der Bischof ist der Geselle."

"In der Öffentlichkeit gibt es sicher bei vielen auch ein falsches Bild über einen Bischof", sagt Pfarrer Michael Knab. "Die Bischöfe sieht man meist in vollem Ornat in Gottesdiensten oder in Konferenzen." Weihbischof Ansgar Puff ist als Bischofsvikar auch zuständig für die Armen und für die Caritas und somit ganz nah an der Basis. Bodenständig, offen und im Gespräch auch witzig. "Da ich im Auto nicht lesen kann, weil mir schlecht wird, fahre ich lieber selbst", sagt er und verzichtet auf einen Fahrer.

Er hat viele Gespräche geführt mit dem Pastoralteam, dem Kirchenvorstand, mit Lehrern und mit jungen Leuten. Er besuchte die Tafel und informierte sich über die Flüchtlingsinitiative "Willkommen in Wermelskirchen". "Eine ganz tolle Arbeit, die da geleistet wird", sagt der Weihbischof. Ganz wichtig ist ihm der Aufruf, weitere Mentoren für die Flüchtlingsbetreuung zu finden. Als Weihbischof des Pastoralbezirks Süd des Erzbistums Köln ist er zuständig für 600.000 Katholiken.

Sein Eindruck von der Gemeinde ist positiv. "Da ist in den vergangenen zehn Jahren viel gemacht worden", sagt er und nennt den Kindergarten, das Gemeindehaus, den Standort Grunewald und den aktuellen Umbau und die Renovierung der Kirche. "Alles prima", sagt der Weihbischof, "aber jetzt muss ich mich beeilen. Mein Kühlschrank ist leer, ich muss noch einkaufen." Sympathisch und überhaupt nicht "von oben herab". Dies ist sicher auch zu erleben bei seinen "Outdoor-Sprechstunden" auf den Treppen zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kölner Dom. Bis auf ein paar Ausnahmen immer montags von 17.30 bis 18.15 Uhr.

Abschluss Am Sonntag findet eine festliche Messe in St. Michael um 11 Uhr als Abschluss seines Besuches statt. Ein Nachgespräch mit allen Interessierten ist am 20. Oktober, 19.30 Uhr, geplant. Dann fasst Weihbischof Ansgar Puff seine Eindrücke und Erfahrungen im Pfarrzentrum von St. Michael zusammen.

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort