Wermelskirchen Eigeninitiative stärkt das Gemeindeleben

Wermelskirchen · Die evangelische Gemeinde Hilgen-Neuenhaus fängt finanzielle Einbußen mit eigenen Aktionen auf. 2009 wurde eine Stiftung gegründet – das Kapital beträgt rund 125 000 Euro. Am Samstag begeisterten die Musiker der Stephanus-Combo.

 Am Vorabend es Drei-Königs-Tags kam im Gemeindehaus in Hilgen-Neuenhaus weihnachtliche Stimmung auf: Beim Last- Christmas Konzert überzeugte die "Stephanus Combo" ihr Publikum.

Am Vorabend es Drei-Königs-Tags kam im Gemeindehaus in Hilgen-Neuenhaus weihnachtliche Stimmung auf: Beim Last- Christmas Konzert überzeugte die "Stephanus Combo" ihr Publikum.

Foto: Jürgen Moll

Die evangelische Gemeinde Hilgen-Neuenhaus fängt finanzielle Einbußen mit eigenen Aktionen auf. 2009 wurde eine Stiftung gegründet — das Kapital beträgt rund 125 000 Euro. Am Samstag begeisterten die Musiker der Stephanus-Combo.

In Zeiten knapper Kassen muss man einfallsreich und kreativ sein, um finanzielle Einbußen zu kompensieren: Die evangelische Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus ist ein sehr gutes Beispiel, wie man durch Eigeninitiative das Gemeindeleben stärkt. Im Jahr 2009 hat die Gemeinde die Stephanus-Stiftung gegründet, um fehlendes Geld aufzubringen. "Die Kirche hat immer weniger Geld, langfristig können wir uns nicht darauf verlassen. Wir versuchen, über die Stiftung unsere Arbeit zu sichern", sagt Dorothea Hoffrogge, die Vorsitzende des Presbyteriums.

Erfreulich: Das Gesamtkapital der Stiftung hat sich mittlerweile auf rund 125 000 Euro erhöht. "Wir haben 2009 bei null angefangen, hatten keinen Großspender zu Beginn", erzählt Dorothea Hoffrogge. Die Menschen können entscheiden, ob ihr Geld als Spende für die laufende Arbeit in der Gemeinde verwendet oder langfristig in den Vermögensstock der Stiftung fließen soll. Die Gemeinde darf die Zinsen verwenden, die die Stiftung ausschüttet. "Momentan ist die Zinslage ungünstig, aber das kann sich ja auch wieder ändern", sagt Dorothea Hoffrogge.

Mit mehreren Aktionen im Jahresverlauf versucht die Gemeinde, Geld einzunehmen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der "Stephanus Combo". Die fünfköpfige Band spielt bei Veranstaltungen aller Art, zuletzt am Samstag beim Last-Christmas-Konzert, Kirchenlieder sowie Swing-, Jazz-, Blues- oder Rockmusik (siehe neben stehenden Bericht).

Einen weiteren großen Anteil haben Rosemarie Fischer und Ingrid Furch, betont Dorothea Hoffrogge. Das handwerkliche Geschick der beiden Frauen hat sich bereits über die Gemeindegrenzen hinaus herumgesprochen. Sie stellen besonders kreative Handarbeiten aus Frotteestoff her und verkaufen diese. Rosemarie Fischer hat die Aktion ins Leben gerufen, damals kaufte sie für 20 Euro den Stoff für die ersten Handarbeiten. Die Einnahmen waren erfreulich, die Motivation hoch. Ingrid Furch stieg später mit ein. Hoffrogge: "Mittlerweile sind aus dem Verkauf der Handarbeiten bereits 8000 Euro eingenommen und in die Stiftung eingezahlt worden."

Für das Jahr 2013 bereitet die Gemeinde weitere Aktionen vor. Es wird auf jeden Fall wieder einige besondere Konzerte geben, auch der Waffelstand an der Balkantrasse wird Anfang April wieder eröffnet. Und im Juli wird ein Musical als "Inklusionsprojekt" auf die Bühne gebracht. "Das ist ein Großprojekt. Wir sind froh, diese Aktion finanziell stemmen zu können", erzählt Dorothea Hoffrogge. Man könne nicht immer Geld beiseite legen, "die Gemeinde muss auch leben — und das gelingt mit diesem Projekt sehr gut." Zum ersten Treffen kamen 90 Interessierte. Hoffrogge: "Wir möchten die Leute mit einbeziehen. Es darf nicht alles zum Selbstzweck werden."

(RP)
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