Eifgen-Areal geht an den Investor Facebook-Diskussionen nach der Entscheidung gegen die Bowl Church

Wermelskirchen · Viel diskutiert wurde auch vor der Entscheidung des Rats zum Eifgen-Areal. Jetzt nahm der Disput in den sozialen Medien nochmal Fahrt auf. Dabei attackierten einige Kommentatoren den Rat und die Bürgermeisterin harsch und unsachlich.

 Trotz gesammelter Spenden bekommt die Bowl Church keinen Creative Space. Bei Facebook erfährt sie Rückenwind. Einige schießen dabei aber über das Ziel hinaus. Sie selbst akzeptieren das Votum.

Trotz gesammelter Spenden bekommt die Bowl Church keinen Creative Space. Bei Facebook erfährt sie Rückenwind. Einige schießen dabei aber über das Ziel hinaus. Sie selbst akzeptieren das Votum.

Foto: Kathrin Kellermann

Auch in der Bevölkerung wurde die zukünftige Nutzung des Eifgen-Areals in den letzten Monaten engagiert diskutiert. Bürgerinnen und Bürger äußerten sich in offenen Briefen, Interviews und in den sozialen Medien. Dort sorgt nun auch die Entscheidung für den Investor für reichlich Kritik. Bei Facebook werfen Nutzer der Stadtverwaltung und dem Rat Profitgier vor. Einige Nutzer fühlen sich durch die Entscheidung ungerecht behandelt. „Kann mir keiner erklären, dass die Mehrheit der Bürger dort Büros gewollt hätte“, schreibt eine Kommentatorin, sie bekommt viel digitalen Zuspruch. Andere kritisieren die geheime Abstimmung und die Zusammensetzung des Stadtrates. Man würde die Jugend vergessen heißt es in einigen Statements. Einige könnten sich Büroräume im Eifgen nicht vorstellen. Mehrere Nutzer schießen dabei deutlich über das Ziel einer legitimen Kritik an der Entscheidung hinaus und äußern sich unsachlich. Sie werfen dem Rat, der Verwaltung und explizit auch Bürgermeisterin Marion Lück undemokratisches Handeln vor, bezeichnen sie als „Verräter-Pack“. Einige wenige Nutzer begrüßen derweil die Entscheidung des Rates. Und die war denkbar knapp. Mit 29 zu 25 Stimmen wurde für den Düsseldorfer Investor entschieden. Die Bowl Church meldete sich nach der Entscheidung ebenfalls auf Facebook und Instagram zu Wort und akzeptierte das Votum „voll und ganz“, wie heißt. Die Initiative wolle sich nun nach einem neuen Standort für ihren Creative Space umsehen. Der Vorsitzende der Fraktion Zukunft Wermelskirchen, Andreas Müßener, beteiligte sich an der Diskussion in einer Facebook-Gruppe. Darin forderte er indirekt einen Bürgerentscheid gegen die Entscheidung des Rates: „In dieser Gruppe zeigt sich eindeutig, dass die Politik nicht im Interesse der Bürger abgestimmt hat. Das sollte eigentlich korrigiert werden“, schreibt er. Einen repräsentativen Überblick über das Meinungsbild in Wermelskirchen bietet eine Facebook-Gruppe freilich nicht, die Diskussion zeigt aber: Das Thema Eifgen beschäftigt die Menschen in der Stadt auch nach der Entscheidung weiter.