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Feuer in Wermelskirchen Eichenbalken kokelte seit Tagen

Wermelskirchen · Großeinsatz für die Feuerwehr am Wochenende in Assmannskotten: Die Heizung war seit Tagen aus - trotzdem kam es zu einem Schwelbrand hinter einer Holzverkleidung. Verletzte gab es keine.

 Axel Konrad bringt die Familienkatze "Momo" aus dem Haus, während die Freiwilligen der Feuerwehr unter Leitung von Gruppenführer Ralf Engels (Kreckersweg, r.) nach Brandnestern im Flur des Fachwerkhauses suchen.

Axel Konrad bringt die Familienkatze "Momo" aus dem Haus, während die Freiwilligen der Feuerwehr unter Leitung von Gruppenführer Ralf Engels (Kreckersweg, r.) nach Brandnestern im Flur des Fachwerkhauses suchen.

Foto: Jürgen Moll

Monika Konrad schlägt sich die Hände vors Gesicht. Sie steht immer noch geschockt vor ihrem Wohnhaus in Assmannskotten. Ihr Sohn Axel (18) trägt gerade die völlig verstörte Familienkatze "Momo" auf dem Arm aus dem Flur, während die Männer die Feuerwehr dabei sind, dort mit einer Kettensäge einen tragenden Eichenbalken aus dem Gewerk zu schneiden.

Denn: Tagelang hat dort dieser Eichenbalken neben dem Kamin gekokelt, obwohl die Heizung seit Tagen nicht mehr in Betrieb ist. Am Pfingstsamstag zündete der Schwelbrand durch, als Sauerstoff dran kam. Hausherr Jens Konrad handelte richtig — er alarmierte, mit dem Gartenschlauch löschend, die Feuerwehr. Die löste Großalarm aus. Sohn Axel wurde wach durch beißenden Qualm, der in sein Zimmer drang. "Ich bin raus, habe meinen Vater gerufen, der im ersten Stock war. Der kam runter. Sah auch den Qualm. Und alarmierte die Feuerwehr." Beide sind dann raus, riefen auch die Ehefrau und Mutter an, die schon auf der Arbeit war. Draußen standen sie dann, nur in Jogginghose und Sandalen. "Mehr konnten wir nicht retten", so der Hausherr.

Jens Konrad hatte zuvor noch in den Gewölbekeller geschaut, der unter dem Schlafraum des Sohnes liegt und wo die Kaminheizung steht. Als er die Tür öffnete, schlugen ihm plötzlich die Flammen entgegen. Er hielt den Gartenschlauch rein, während er mit der anderen Hand die Feuerwehr rief.

Die Feuerwehr löste, als der Notruf "Feuer im Wohnhaus" einging, Großalarm aus. Neben den Hauptamtlichen rückten die Löschgruppen aus Kreckersweg/Dabringhausen und Eipringhausen/Dhünn/Halzenberg mit über 30 Leuten an — ein Teil hielt sich im Bereitstellungsraum auf dem Wanderparkplatz an der L101 auf.

Laut dem stellvertretenden Wehrleiter Thomas Sachser musste sich der Schwelband tagelang im Eichenbalken "durchgefressen" haben. "Für uns war die Situation sehr mysteriös. Wir dachten erst an einen Kaminbrand, dann sahen wir viele verkohlte Kabel." Dann gingen die Feuerwehrleute der Sache auf den Grund — "die Familie heizt mit festen Brennstoffen in einem Kaminofen. Ich vermute, dass der Schornstein im unteren Bereich defekt war. Denn der Ofen wurde seit Donnerstag nicht mehr benutzt."

Dass ein tragender Eichenbalken in der Stärke von 15 mal 20 Zentimetern auf einer Länge von 40 Zentimeter "weggekokelt" sei, könne nicht in ein paar Stunden passieren, so Sachser. Da das Fachwerk mit Holz verkleidet war, habe niemand den Schwelbrand gemerkt. "Auch die drei neuen Rauchmelder sind erst angesprungen, nachdem der Sohn den Qualm gerochen hatte. Sie hätten sicherlich jeden Moment später angeschlagen."

Behutsam sind die Feuerwehrleute mit dem Wassereinsatz umgegangen — "wir haben nur eine Kübelspritze benutzt", so Sachser. Dennoch wird die Familie wohl den unteren Wohntrakt — obwohl gerade neu renoviert — sanieren müssen: Vorsorglich rissen die Feuerwehrleute die Fußbodendielen raus, um Brandnester zu suchen. Monika Konrad: "Wir haben viel Glück gehabt. Jetzt fangen wir eben wieder unten an mit dem Renovieren."

(RP)
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