Wermelskirchen EHEC-Fall in Wermelskirchen

Wermelskirchen · Ein Mann hat sich mit den Bakterien infiziert und wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Es ist noch unklar, ob sein Fall in Zusammenhang mit der Krankheitswelle steht. Der Mann hatte keine Salate oder Sprossen gegessen.

 Im Wermelskirchener Krankenhaus wird der Mann behandelt. Er ist auf dem Weg der Besserung, wird aber noch weiter beobachtet.

Im Wermelskirchener Krankenhaus wird der Mann behandelt. Er ist auf dem Weg der Besserung, wird aber noch weiter beobachtet.

Foto: Thilo Saltmann (Archiv)

Es ist der erste EHEC-Fall in Wermelskirchen seit Beginn der Krankheitswelle: Bei einem Mann, der derzeit im hiesigen Krankenhaus behandelt wird, wurden die Bakterien nachgewiesen. Der Mann litt unter Durchfall, ist aber bereits auf dem Weg der Besserung. Das gefährliche Nierenversagen HUS ist bei ihm bislang nicht aufgetreten. Ob seine Infektion in Zusammenhang mit den vielen Fällen insbesondere in Norddeutschland steht, ist noch unklar. Der Mann hatte nach eigenen Angaben nach den Warnungen der Behörden und des Robert-Koch-Institus auf Salat, Gurken, Tomaten und Sprossen verzichtet und war nicht in Norddeutschland gewesen.

Mann wird isoliert behandelt

Der Erkrankte kommt aus Wermelskirchen und ist mittleren Alters. Genauere Angaben wollte das Krankenhaus aus Datenschutzgründen nicht machen. Der Patient war wegen einer anderen Erkrankung, die in keinem Zusammenhang zu den EHEC-Bakterien steht, in der vergangenen Woche im Krankenhaus aufgenommen worden. Kurz danach litt er auch unter Durchfall. Da eine Erkrankung erst mehrere Tage nach der Infektion durch EHEC auftritt, hatte er sich offenbar vor dem Krankenhaus-Aufenthalt infiziert.

Der Mann wird in einem isolierten Zimmer behandelt – das ist üblich bei Durchfallerkrankungen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Der Durchfall ist bereits abgeklungen. Trotzdem wird weiter beobachtet, ob es zu Komplikationen kommt. "Wir behalten die Laborergebnisse engmaschig im Auge", sagt Michael Kellersohn, Oberarzt in der Inneren Medizin. Täglich werde der Patient auf HUS getestet. Ob ein Zusammenhang seiner Erkrankung zu der derzeitigen EHEC-Welle besteht, sei noch nicht klar. Jedes Jahr gibt es in Rhein-Berg etwa drei EHEC-Fälle. Meist handelt es sich um Durchfallerkrankungen, die nicht schwerwiegend verlaufen – wie auch bislang bei dem aktuellen Patienten. "Das ist ein Routinefall", sagt Kellersohn.

Die EHEC-Infektion wurde dem Kreis-Gesundheitsamt gemeldet. Monika Hartung, Hygienefachkraft im Krankenhaus, befragte in der Folge den Patienten im Auftrag der Behörde auf der Suche nach der Quelle der Infektion. Die wurde aber noch nicht gefunden. Der Mann hatte sich offenbar an die Empfehlungen der Behörden und des Robert-Koch-Instituts gehalten. "Der Mann ist wegen der Nachrichten über EHEC sehr vorsichtig gewesen", sagt Hartung. "Er hat auf Salate und Sprossen verzichtet." Der Erkrankte war auch nicht nach Norddeutschland gereist.

Bereits Ende Mai war der erste EHEC-Fall im Kreis aufgetreten. Hier wurde schnell ein Auslöser vermutet: Das erkrankte Ehepaar aus Rösrath war in Norddeutschland gewesen. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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