Bürgermonitor: Anwohner beschweren sich über Lärm DTV droht bei „Kabinenpartys“ mit Strafen

Wermelskirchen · Am neuen Sportplatz Höferhof gibt es weiterhin Probleme – Anwohner beschweren sich über Lärm und Partys. Und auch bei der Verkehrsregelung bei Spielen geht es noch drunter und drüber. Die Stadt wird nur stichprobenartig kontrollieren.

 Der neue Sportplatz Höferhof ist mit dem Kunstrasen eine tolle Anlage geworden.

Der neue Sportplatz Höferhof ist mit dem Kunstrasen eine tolle Anlage geworden.

Foto: Teifel/Teifel, Udo (tei)

Der dreiseitige, handschriftlich verfasste Brief von Karl Kaufmann drückt die Verärgerung von Anwohnern des Höferhofes aus. Unterschrieben von sechs weiteren Betroffenen, ärgern sie sich über die „Partymeile Höferhof“, wie es Karl Kaufmann ausdrückt.

Vor einem Jahr hatte die Bergische Morgenpost eine Mobile Redaktion am Höferhof; bei diesem Termin sprachen die Anwohner die Probleme erstmals öffentlich an. „Eigentlich hat sich nichts geändert“, sagt Karl Kaufmann. Lediglich in den vergangenen Tagen sei es etwas ruhiger gewesen. Es habe wohl an der Kirmes und dem schlechten Wetter gelegen. „Es ist eben kein Partywetter.“

Die Anlage sei wunderschön geworden. Aber das locke seiner Einschätzung nach nicht nur aktive, sondern auch passive Vereinsmitglieder in den Abendstunden an. Da sei dann in großen Runden entsprechend laut gefeiert worden; das Gegröhle sei nicht zu überhören. „Schon der normale Sportbetrieb ist gekennzeichnet durch laute Zurufe und permanente Schreie der Aktiven“, berichtet Kaufmann und bekommt Zustimmung von anderen Anwohnern. Jetzt würden Anwohner vier- bis fünfmal in der Woche weit nach 23 Uhr belästigt. „Im August wurde eine Party dann abrupt durch die Polizei beendet“, so Kaufmann. Den Polizeieinsatz gegen 23 Uhr bestätigt Kreispolizeisprecher Richard Barz. Eine Streife war wegen Ruhestörung gerufen worden. „Aber die Beamten mussten nicht eingreifen, die Feier löste sich gerade auf.“ Verärgert sind die Anwohner durch die aufheulenden Autos bei der Abfahrt sowie der falsch eingestellten Flutlichtanlage. Nach Informationen unserer Redaktion rückt am 4. September eine Fachfirma an und stellt das Flutlicht richtig ein. Kaufmann hat inzwischen Anzeigen gegen die Autofahrer gestellt, die alles zugeparkt hatten.

Für den Vereinsvorsitzenden Andreas Gall sind die Vorwürfe schwerwiegend. „Der Trainingsbetrieb endet um 21.30 Uhr. Um 22 Uhr wird das Licht ausgemacht.“ Dass hier und da mal ein Bierchen nach dem Training getrunken werde, verstehe er. Aber da müssten es wohl einige übertrieben haben. Das soll dann auch nicht am Vereinsheim passiert sein, sondern an der Umkleidekabine. Der Verein kennt aber die Probleme und sucht nach Lösungen: „Wir sind derzeit dabei, mit den Mannschaften Vereinbarungen zu treffen. Sogenannte Kabinenpartys wird es nicht mehr geben. Werden sie doch noch stattfinden, wird es für die Betroffenen teuer.“ Über Details zu den Strafmaßnahmen zu sprechen sei aber noch zu früh.

Dass es an Spieltagen, wenn vier Mannschaften und deren Fans anrücken, eng wird, weiß Gall. „Parken auf den Bürgersteigen können wir nicht verhindern. Wir treffen alle Maßnahmen mit Absperrgittern und weisen auf vorhandene große Parkplätze hin. Aber wir als Verein sind keine verkehrsregelnde Behörde, die Strafzettel ausfüllen oder abschleppen darf. Wir können nicht sanktionieren. Dafür ist die Stadt zuständig.“

Laut Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann sei die Stadtverwaltung in der Vergangenheit mehrfach vor Ort gewesen. „Rettungswege sind nicht zugeparkt worden. Und bei Falschparkern gab es Knöllchen.“ Aber, schränkt Feldmann ein und macht den Anwohnern wenig Hoffnung: „Wir können nicht bei jedem Spieltag vor Ort sein. Das geht nur stichprobenartig.“

Er hätte dem DTV vorgeschlagen, Ordner zu stellen, um die Gäste einzuweisen, sagt Feldmann im Gespräch mit dieser Zeitung. „Aber mir wurde mitgeteilt, dass der Verein dazu nicht genügend Mitglieder habe.“ Mit Ordnern könnte der Verein das Parken steuern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort