Wermelskirchen DRK-Kleiderkammer soll künftig Brandopfern helfen

Wermelskirchen · Nach der Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung werden die Spenden derzeit gelagert. Die persönliche Annahme ist geschlossen.

Seitdem die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Mehrzweckhalle Dabringhausen geschlossen ist, ruht die Arbeit in der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Der Bereitschaftsleiter des DRK, Bernd Koebke, sagt auf Anfrage unserer Redaktion: "Im Moment machen wir da gar nichts." Die Arbeit sei komplett eingeschlafen, erzählte Koebke. Die Kammer ist zur persönlichen Annahme geschlossen; Kleidungsspenden erhält das DRK jedoch weiterhin über die Container im gesamten Stadtgebiet. "Diese sind nach wie vor sehr gut gefüllt", meint Koebke.

Weil allerdings auch der Bedarf an Spenden stark gesunken ist, hat das DRK gemeinsam mit der Feuerwehr eine anderweitige Einsatzmöglichkeit gefunden. Da das Lager in der Kleiderkammer nach wie vor mit vielen Pullovern, Hosen, Hemden, T-Shirts oder Socken für Männlein und Weiblein bestückt ist, soll diese Kleidung künftig als Soforthilfe für Brandopfer eingesetzt werden. Wen also das tragische Unglück ereilt, dass ein Feuer jedwedes Hab und Gut nimmt, kann darauf hoffen, kurzfristig aus der DRK-Kleiderkammer versorgt zu werden. Derzeit plane man noch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, sagt Bernd Koebke.

Zur Hoch-Zeit der Flüchtlingsankünfte in Deutschland war die Spendenbereitschaft derart enorm, dass vieles bis heute gar nicht verwendet werden konnte. "Man kann nicht alles aufbewahren", erzählt Bernd Koebke. Selbst die große Garage sei irgendwann überfüllt gewesen. Im ganzen Land steht die Tendenz eher auf Rückzug und Schließung von Hilfseinrichtungen und - angeboten.

An den Containern an der großen Halle in Dabringhausen war eine ganze Zeit lang eine Art Außenlager der DRK-Kleiderkammer. Betrieben wurden sie vom Förderverein der Mehrzweckhalle Dabringhausen. Dort konnten Bürger Spenden auch direkt abgeben und Geflüchtete das Nötigste unmittelbar und einfach bekommen. Der Bestand der Container dort ist auch vollständig der DRK-Kleiderkammer zugeführt worden.

Gleichwohl die Kleiderkammern gut gefüllt sind und auf eine Spendenannahme verzichtet wird, sucht die Stadt weiterhin nach Wohnraum zur Anmietung für Flüchtlinge. Nach der Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung ist die Anzahl der zugewiesenen Flüchtlinge gestiegen, auf etwa 275 bis Jahresende. Diese werden mindestens bis zur Entscheidung über ihren Asylantrag in Wermelskirchen bleiben. Daher braucht die Stadt geeigneten und menschenwürdigen Wohnraum, auch um die Integration der Menschen zu erleichtern und zu beschleunigen. Wohnungen werden je nach Größe für Einzelpersonen oder Familien gesucht. Der Mietvertrag wird mit der Stadt geschlossen. In der Mehrzweckhalle lebten die Flüchtlinge dicht gedrängt.

(her)
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