Wermelskirchen Dresler-Fabrik: Rollrausch plant Demo

Wermelskirchen · Der junge Verein will für dieses Domizil kämpfen und gibt sich nicht mit der Entscheidung des Fachausschusses zufrieden. Die Stadtverwaltung lagert in der Halle Maschinen und Pflastersteine – die jungen Leute wollen dort skaten.

 Diese Halle (ehemalige "Dresler-Fabrik") zwischen AJZ und Feuerwache möchte Rollrausch als Domizil für die Kinder und Jugendlichen nutzen. Derzeit lagert die Stadtverwaltung ihre Pflastersteine in dem Gebäude.

Diese Halle (ehemalige "Dresler-Fabrik") zwischen AJZ und Feuerwache möchte Rollrausch als Domizil für die Kinder und Jugendlichen nutzen. Derzeit lagert die Stadtverwaltung ihre Pflastersteine in dem Gebäude.

Foto: Nico Hertgen

Der junge Verein will für dieses Domizil kämpfen und gibt sich nicht mit der Entscheidung des Fachausschusses zufrieden. Die Stadtverwaltung lagert in der Halle Maschinen und Pflastersteine — die jungen Leute wollen dort skaten.

Die Ratssitzung am kommenden Montag dürfte nicht ruhig verlaufen: Der Verein "Rollrausch" ruft zu einer Demonstration vor der Ratssitzung auf — ob die jungen Leute, die schon recht zahlreich bei der jüngsten Finanzausschuss-Sitzung anwesend waren, auch ins Bürgerzentrum einziehen werden, ist wahrscheinlich. Der Grund für diese Aktion: Sie wollen die "Kampf gegen die Maschinen" aufnehmen, so Vorsitzender Florenz Jaeger in einem Brief an die Fraktionen.

Im Finanzausschuss hatte der Bürgermeister abgelehnt, die Halle für Rollrausch freizugeben — dort bringt die Stadtverwaltung ihren Friedhofs-Fuhrpark unter. Ein Neubau würde 130 000 Euro kosten, argumentierte Eric Weik. Die Politiker folgten ihm und lehnten einen entsprechenden Grünen-Antrag ab.

Jaeger bittet in seinem Brief die Politiker, das Thema in der Ratssitzung noch einmal aufzugreifen. "Ich frage mich, wie es sein kann, dass 100 Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern den Kampf gegen ein paar Maschinen verlieren." Es sollte doch möglich sein, für die Maschinen eine Scheune zu finden.

Seitdem Rollrausch aus der Halle an der Remscheider Straße ausgezogen ist, sucht der Vereinsvorstand vergebens ein neues Domizil. Ein Neubau, so Jaeger, sei derzeit nicht das "große Thema", denn es fehlten zurzeit Mitglieder, die so etwas organisierten. "Wir bekommen zwar regelmäßig Angebote über gebrauchte Hallen zum Abbau, aber wir haben auch kein passendes Grundstück." In Lennep scheint sich ein Angebot aufzutun für einen Skaterpark, aber das sei noch nicht unter Dach und Fach.

"Wir würden natürlich auch gern in Wermelskirchen im Sommer draußen unsere Rampen aufstellen, aber die Suche hatten wir gestoppt, weil wir an der ehemaligen Dresler-Fabrik interessiert sind", so der Vorsitzende.

Der Verein, so informiert Jaeger noch einmal die Politiker, befähige mit seinen niederschwelligen Angeboten und Ausflügen die Kinder zur Selbstbestimmung, rege zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement an und ermutige sie, ihre Interessen zu vertreten. "Falls unsere jungen Menschen tatsächlich den Kampf gegen ein paar Baugeräte verlieren würden, verliere ich jegliche Hoffnung in die Politik, die das Geschick der Stadt führen soll, um diese auch für die jungen Einwohner attraktiv zu gestalten", schreibt Jaeger.

(RP/rl)
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