Wermelskirchen "Dresler-Fabrik": Politiker suchen Lösungsweg
Wermelskirchen · "Der Antrag der Bündnisgrünen mit ihrer Forderung, die Halle neben der Feuerwache dem Verein Rollrausch zur Verfügung zu stellen, hat leider Erwartungen bei den Jugendlichen geweckt, die so nicht zu erfüllen waren": So reagierte am Freitag Jochen Bilstein (SPD) in einer Presseerklärung zur Diskussion im Finanzausschuss.
Seine Fraktion wird im Stadtrat den Antrag stellen, dass die Verwaltung alternative Standorte für die Maschinen der Friedhofsverwaltung suchen und prüfen solle. Außerdem soll die Verwaltung wieder Gespräche mit Rollrausch führen — das Ziel sei, den Verein über den Zustand der Halle (ehem. Dresler-Fabrik) zu informieren, über den erforderlichen Sanierungsbedarf und die daraus resultierenden Kosten. "Gesprochen werden muss auch deutlich über die zeitliche Verfügbarkeit des Grundstücks", so Bilstein. Schließlich stehe die Überlegung an, die Feuerwache zu verlegen.
Die SPD trete dafür ein, in einem "ergebnisoffenen und transparenten Verfahren die Chancen für eine Nutzung der Halle an der Feuerwache durch Rollrausch zu prüfen". Bilstein: "Sollte eine solche Nutzung nicht möglich sein, wäre die Entscheidung dann aber für alle Beteiligten nachvollziehbar." Spätestens in der Juli-Sitzung des Rates soll die Verwaltung über die Untersuchungen und die Gespräche berichten. Die CDU wird sich diesem Antrag anschließen können. Fraktionsvorsitzender Volker Schmitz: "Einem Prüfauftrag des Grünen-Antrages hätten wir auch im Finanzausschuss zugestimmt." Aber die Grünen seien das Thema falsch angegangen. Er persönlich halte die Halle nicht für geeignet — sie sei nicht hoch genug und in keinem guten Bauzustand. "Aber die Jugendlichen sehen wohl Synergien zum benachbarten AJZ Bahndamm." Grundsätzlich mache Rollrausch eine gute Jugendarbeit ("Das ist eine vernünftige Freizeitgestaltung"). Erfolge seien schon erkennbar. Doch ihnen eine eigene, am besten neue Halle hinzustellen, sei einfach nicht machbar.
Die WNKUWG als drittgrößte Fraktion wird sich dem SPD-Antrag auch anschließen können, sagte Henning Rehse auf Anfrage. "Was der Bürgermeister im Finanzausschuss gesagt hat, hat für mich aber Hand und Fuß." Seiner Ansicht nach seien die Kinder und Jugendlichen "politisch missbraucht" worden: "Aber das sollen die Grünen jetzt selbst regeln."