Wermelskirchen Dr. Tzanov: "Als Facharzt besser entfalten"

Fast zehn Jahre war er Chefarzt im Krankenhaus, jetzt freut sich der 53-Jährige auf eine neue Aufgabe

Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Christiane Kox beginnt für Georgi Tzanov am 1. April ein neuer beruflicher Lebensabschnitt. Er freut sich auf seine künftige Tätigkeit als Praxisarzt und zugleich Operateur. Nicht neu ist für ihn die Tätigkeit als niedergelassener Arzt. Der gebürtige Bulgare war nach seinem Studium im Heimatland mit einem wissenschaftlichen Stipendium nach Deutschland gekommen, wo er 1994 auch promovierte. 1997 erhielt er seine Anerkennung als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Freien Universität Berlin. Zunächst war er als niedergelassener Arzt in Berlin tätig und wechselte dann als Leitender Oberarzt an das Krankenhaus Moabit. Dort und an weiteren Häusern der Berliner Charité erwarb er reiche Operationserfahrungen und bildete sich als Spezialist für Brustoperationen weiter.

Heute sagt er aber über sich: "Ich bin ein Allrounder." Er habe Erfahrung in allen Operationen in seinem Fachgebiet sammeln können. Als niedergelassener Arzt hoffe er aber, sich besser entfalten zu können, als es in der heutigen Struktur eines Krankenhausbetriebes möglich sei. Den Kontakt mit den Patientinnen habe er auch bisher auf der Station gerne und intensiv gepflegt. Dieser Teil seiner Arbeit in der Praxis werde denn auch nicht neu für ihn sein. Der Facharzt hofft aber auch in eine Lücke zu stoßen. Denn seiner Kenntnis nach könnten die meisten niedergelassenen Kollegen keine großen Operationen, nur kleinere Eingriffe, durchführen. Deshalb werde er dann wohl der einzige niedergelassene Gynäkologe in Wermelskirchen sein, der auch große Operationen am Krankenhaus durchführen könne.

"Das Krankenhaus hat auch für die anderen Abteilungen Verträge mit niedergelassenen Ärzten abgeschlossen, die dort operieren", weiß Tzanov. Und dieses Verfahren habe sich seiner Kenntnis nach auch bewährt. In seiner Zeit im örtlichen Krankenhaus ist es Dr. Tzanov mit seinem Team gelungen, in die Top-Liste der zehn besten Krankenhäuser mit einer Patientenzufriedenheit für seine Station von 81,8 Prozent zu gelangen. Er hatte am örtlichen Krankenhaus auch versucht, ein Brustzentrum zu etablieren. Dies war wegen der mangelnden Zahl von Fällen zwar nicht gelungen. Er hat aber die Brustchirurgie als neuen Schwerpunkt einführen können. Tzanov brachte dafür bereits aus Berlin seine Fähigkeiten und Erfahrungen in der minimalinvasiven Tumoroperationen mit. Zudem ergab sich in seiner Zeit die Kooperation mit dem Brustzentrum des Remscheider Sana-Klinikums.

Wegen seines Resturlaubes wird er im Krankenhaus am 22. März aufhören. Dr. Golinski, deren KV-Zulassung er übernehmen möchte, verweist bereits jetzt ihre Patientinnen an die baldige Gemeinschaftspraxis Kox/Tzanov an der Telegrafenstraße weiter.

(RP/rl)
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