Wermelskirchen Die Wirtschaft wartet auf die Hauptschüler
Wermelskirchen · Die Hauptschule Wermelskirchen ist wegweisend in ihrer Berufsfördreung. Vor drei Jahren erhielt sie das Berufswahl-Siegel, als letztes I-Tüpfelchen zur Komplettierung ihrer Förderung unterzeichneten Hauptschule und Partner gestern den Vertrag "Kooperation Unternehmen der Region und Schule", kurz Kurs-Lernpartnerschaft genannt.
Die Partner sind die Firmen Tente-Rollen, Haus Vogelsang, carpe diem, Diakonie, Lebenshilfe und die Kreishandwerkerschaft.
Ausbildungsreife vermittelt
Maßgeblich mitgetragen wird die Kooperation auch von der Industrie- und Handelskammer (IHK), deren Geschäftsführerin Eva Babatz gestern die Hauptschüler ermunterte: "Macht einen soliden Hauptschulabschluss. Die Wirtschaft wartet auf euch!" Denn die Betriebe der Region suchten mittlerweile immer mehr Nachwuchskräfte aus den Hauptschulen.
Dies bestätigte auch Gerd Neu als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Gerade die Hauptschule Wermelskirchen sei dafür bekannt, dass sie eine tatsächlich Ausbildungsreife vermittle. Gerd Neu verwies auf eine nunmehr 20-jährige Kooperation der Hauptschule Wermelskirchen mit dem Ausbildungszentrum Burscheid der Kreishandwerkskammer.
So fußt der neue Kurs-Vertrag denn auch auf einer ganzen Reihe von konzeptionell angelegten Berufswahlhilfen der Hauptschule Wermelskirchen. Dazu gehören unter anderem der Berufswahlpass, der Talente-Check, die Potential-Analysen, das Jahrespraktikum, das Bewerbungstraining und die Berufseinstiegsbegleitung. Mit dem neuen Angebot Kurs hat die Hauptschule mittlerweile mindestens 17 Module zur Berufsorientierung.
Bürgermeister Eric Weik verhehlte zwar nicht, dass sich die Hauptschule in ihrer derzeitigen Form dem Ende zuneigt. Er versprach aber als Vorsitzender des Fachgremiums, das jetzt über die neue Schullandschaft in Wermelskirchen berät, den inhaltlichen und konzeptionellen Stärken der Hauptschule auch in der Berufsorientierung den Bestand zu sichern. Was die Hauptschule Wermelskirchen leiste, sei wirklich außerordentlich: "Machen Sie so weiter!", ermunterte er Schulleiter Gebhard Lehr und sein Team.
Kreisschulamtsdirektor Herbert Schiffmann gab "seinen" Hauptschülern mit auf den Weg: Die Schüler sollten ihre Lernpaten wie Scouts nutzen, die ihnen Wege aufzeigen, ihnen direktes Wissen aus der Praxis vermitteln könnten. Dies sei mehr als Buchwissen und Wissen aus zweiter Hand: "In den Betrieben seit ihr an der Quelle", verdeutlichte Schiffmann den Schülern, die sich durch die Kooperationen vor allem auch gute Praktikumsplätze erhoffen. Kommentar
