Bürgermonitor: Anwohner in Dhünn ärgern sich über Straßenlaternen Versehen oder Verkehrsberuhigung?

Dhünn · Seit dreißig Jahren stehen die Straßenlaternen im Neuenweg. Sie sind seitdem ein Ärgernis für einige Anwohner. Im mittleren Abschnitt verengen sie die Straße und werden oft angefahren. Die Stadt sieht keinen Handlungsbedarf.

    Die Laternen im mittleren Teil des Neuenwegs sind zu nah am Fahrbahnrand, finden Anwohner. Sie wurden bereits öfters angefahren.

Die Laternen im mittleren Teil des Neuenwegs sind zu nah am Fahrbahnrand, finden Anwohner. Sie wurden bereits öfters angefahren.

Foto: Anna Steinhaus

„Es ist mir unverständlich, warum die Stadt eine Laterne nicht nach hinten versetzt, wenn diese wieder einmal umgefahren wurde“, schreibt Claus Fink. Er wohnt im Neuenweg und beklagt die Straßengestaltung. Während im oberen und unteren Teil der knapp ein Kilometer langen Straße die Laternen am äußeren Rand des Gehwegs stehen, wurden sie in dem Abschnitt zwischen den Querstraßen „Hohe Birk“ und „Rautenbacher Weg“ fast in der Mitte des Gehwegs platziert. Das hat zur Folge, dass auf dem ohnehin schon schmalen „Multifunktionsstreifen“ „nicht mal Kinderwagen passen“, sagt Fink.

Parkende Autos stehen oft auf der gegenüberliegenden Straßenseite, halb auf dem grauen „Parkstreifen“, halb auf der Fahrbahn. „Wenn ein Auto gegenüber einer Laterne parkt, ist die Straße so schmal, dass kaum noch Platz für den Rettungsdienst bleibt“, meint Fink. Die Laternen sind ein Ärgernis für die Anwohner. Es habe den Anschein, die Laternen seien vor 28 Jahren im mittleren Teil des Neuenwegs schlichtweg falsch aufgestellt worden.

    Hier wurde ein beschädigter Laternenpfahl bereits ausgetauscht. Die Laterne an der selben Stelle wieder aufgebaut.

Hier wurde ein beschädigter Laternenpfahl bereits ausgetauscht. Die Laterne an der selben Stelle wieder aufgebaut.

Foto: Anna Steinhaus

Dem widersprach die Stadt auf Nachfrage dieser Zeitung: Man habe 1988 eine Bürgerinformation veröffentlicht. Vorschläge der Anlieger seien im Nachhinein in die Planung mit eingeflossen. Unter anderem seien Befürchtungen geäußert worden, dass die Geschwindigkeit mit dem Ausbau der Straße zunähme. „Die „Straßenlaternen sollten im mittleren Bereich gezielt als Element zur Verkehrsberuhigung eingesetzt werden“, erklärt der jetzige Leiter des Tiefbauamts, Harald Drescher. Die Vorgehensweise sei also „ganz bewusst und in Abstimmung mit den Anliegern“ durchgeführt worden. Ein „Versehen“ schließt die Stadt aus. Auch ein Hinweis auf eine „eventuell unzureichende Straßenbreite“ liege bis heute nicht vor.

Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, schildert, wie sie die Kommunikation der Stadt erlebt hat. Kurz nach der Bepflasterung habe eine dreiköpfige Delegation der Stadt die Neugestaltung begutachtet. Schon damals habe sie darauf hingewiesen, dass zwischen dem Parkstreifen auf der einen Seite und den Laternen sehr wenig Platz sei, wenn auf dem Streifen ein geparktes Auto steht. Sie schlug vor, die Laternenpfähle um einige Meter die Straße hoch oder die Straße hinunter zu versetzen, sodass sie nicht mehr genau gegenüber den Parkstreifen liegen.

Man habe damals eingesehen, dass der Platz knapp ist, erklärt sie. Die Verantwortlichen der Stadt fuhren mit der Zusicherung, dass man sich etwas überlegen würde. Gehört hat sie seitdem nichts mehr.

Die Laternen blieben an Ort und Stelle, werden immer wieder umgefahren. Da könne man sie doch auch versetzen, merkt Fink an. Das Tiefbauamt der Stadt Wermelskirchen sieht jedoch keinen Handlungsbedarf: Es gäbe „keine Notwendigkeit, zum Beispiel defekte Laternen an gleicher Stelle nicht wieder zu errichten oder funktionstüchtige gar zu versetzen“, lautet die Antwort auf Nachfrage dieser Zeitung.

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