Rosenmontagszug Dabringhausen Die städtischen Jungs in Orange machen alles wieder sauber

Wermelskirchen · Ein kleiner Clown und ein junger Indianer sind fasziniert von dem Fahrzeug. Sie begleiten die Kehrmaschine in Schrittgeschwindigkeit, schauen nur auf die rotierenden Besen. Hans-Gerd Schenk, der der Maschine zuarbeitet, schauen sie an wie einen Superstar. Ein Nachwuchs-Tiger kommt dazu, er fegt eifrig mit.

 Sergej Maibach (rechts) vom städtischen Tiefbauamt fährt die Kehrmaschine. Seine Kollegen arbeiten ihm zu.

Sergej Maibach (rechts) vom städtischen Tiefbauamt fährt die Kehrmaschine. Seine Kollegen arbeiten ihm zu.

Foto: Jürgen Moll

Ein kleiner Clown und ein junger Indianer sind fasziniert von dem Fahrzeug. Sie begleiten die Kehrmaschine in Schrittgeschwindigkeit, schauen nur auf die rotierenden Besen. Hans-Gerd Schenk, der der Maschine zuarbeitet, schauen sie an wie einen Superstar. Ein Nachwuchs-Tiger kommt dazu, er fegt eifrig mit.

Auf einmal steht ein Dutzend Kinder mit leuchtenden Augen am Straßenrand. Sie sind fokussiert auf die Kehrmaschine. Die Kamelle sind ihnen völlig egal.

Nicht nur die Jecken waren beim Dabringhauser Karnevalszug im Einsatz. Die Jungs vom städtischen Tiefbauamt kümmerten sich noch während des Zuges darum, dass Dabringhausens Straßen möglichst schnell wieder sauber wurden. Ein städtisches Trio war für die Sauberkeit zuständig: neben Schenk noch Heinz-Walther Liebig und Sergej Maibach, der die Kehrmaschine fuhr. Die Drei wurden unterstützt von zwei Mitarbeitern eines externen Reinigungsdienstes, den der Festausschuss engagiert hatte.

Liebig und Co. machte es nach eigenen Angaben nichts aus, zu arbeiten, während ganz Dabringhausen feierte. "Wir haben damit gar kein Problem, das machen wir seit Jahren so", sagte Liebig. Er selbst arbeitet schon seit mehr als 20 Jahren an den Karnevalstagen. Seine Kollegen und er hätten trotzdem Spaß - obwohl sie bis zum späten Abend reinigten.

Die Atmosphäre in der Kehrmaschine selbst war surreal. Von den Jecken hörte man überhaupt nichts, zu laut waren Motoren-, Besen- und Sauger-Geräusch. Maibach lenkte das Fahrzeug mit stoischer Ruhe. Auch der hohe Zeitaufwand - eine Strecke von 200 Metern musste er mehrmals abfahren, was fast eine Stunde dauerte - konnte seine Gelassenheit nicht erschüttern.

Viele Jecken und Anwohner quittierten den Eifer der Tiefbauamt-Jungs mit einem Lächeln und Anerkennung. "Das ist wirklich toll", lobte eine Anwohnerin. Sie brachte belegte Brote. Eine andere Anwohnerin griff selbst zum Laubbläser.

Als Sergej Maibach mit der Kehrmaschine die nächste Runde dreht, ist der kleine Tiger mit seinem Besen noch immer im Einsatz. Er fegt einfach weiter. Und wann immer Maibach vorbei fährt, gibt er sich noch mehr Mühe.

MARCEL KLEIFELD

(RP)
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