Wermelskirchen Stadtkirche bekommt eine neue Heizung

Wermelskirchen · Die Evangelische Kirchengemeinde stellt auf Erdgas um. Sie hat außerdem neue Ideen für den Gottesdienst.

 Baustelle in der Stadtkirche: Material für die neue Heizung liegt im Gang der Kirche. Währenddessen informieren Pfarrer Dr. Volker Lubinetzki (l.) und Pfarrer Jetter über neue Ideen für den Gottesdienst.

Baustelle in der Stadtkirche: Material für die neue Heizung liegt im Gang der Kirche. Währenddessen informieren Pfarrer Dr. Volker Lubinetzki (l.) und Pfarrer Jetter über neue Ideen für den Gottesdienst.

Foto: Theresa Demski

In der Stadtkirche herrschen in diesen Tagen ungewöhnlich niedrige Temperaturen. Es ist kalt. Denn die Evangelische Kirchengemeinde hat eine neue Heizungsanlage in Auftrag gegeben, und dafür verwandelt sich das Wermelskirchener Gotteshaus vorübergehend in eine Baustelle. Seit dem 11. Februar sind die Türen für die Gemeinde geschlossen.

„Die alte Heizung war in die Jahre gekommen“, erklärt Baukirchmeister Martin Stracke. Das äußerte sich vor allem durch einen hohen Energieverbrauch. „Und die Steuerung der Heizung war nicht sensibel genug“, erklärt er. Das machte vor allem der Orgel Probleme. Mit Blick auf das neue Instrument, das in den nächsten Monaten in die Kirche einziehen soll (wir berichteten), wurde also auch eine neue Heizung dringlicher. Der Bauausschuss entschied sich schließlich für eine Gasheizung – so verzichtet die Gemeinde auf den Öltank. „Und wir können den maximalen Temperaturanstieg pro Stunde künftig auf einen halben Grad reduzieren“, sagt Stracke. Das bedeutet: Die Orgelpfeifen können sich langsam und gleichmäßig mit erwärmen. „Ein Plus für die Klangqualität“, sagt der Baukirchmeister. Außerdem wird die Luft künftig nicht mehr warm in die Leitungen unter den Gängen gepustet, sondern erst dort erwärmt. „So sparen wir Energie“, sagt Stracke.

Die alte Heizung haben die Handwerker inzwischen komplett entfernt, aktuell läuft die Sanierung der Luftversorgungskanäle. Anschließend wird die neue Heizung eingebaut. Die Kosten belaufen sich auf rund 120.000 Euro. Bis Mitte März bleibt die Stadtkirche deswegen für Besucher und die Gemeinde geschlossen. Die sonntäglichen Gottesdienste finden bis dahin im Gemeindezentrum statt. „Vielleicht eine reizvolle Gelegenheit, Gottesdienst mal wieder anders zu feiern und zu erleben“, lädt das Presbyterium auf der Internetseite der Kirchengemeinde ein. Zu Eröffnung der Bibelwoche am 24. März findet der Gottesdienst dann wieder in der warmen Kirche statt.

Wie dieser Gottesdienst künftig aussehen und gestaltet werden soll, darüber berät seit vergangenem Jahr der „Ideenkonvent Gottesdienst“. Pfarrer, Presbyter und Gemeindeglieder diskutieren über neue Formen und über Möglichkeiten, den Gottesdienst „für alle Altersklassen attraktiver zu gestalten“ heißt es im aktuellen Gemeindebrief. „Die Gründung des Ideenkonvents resultiert aus der Erkenntnis, dass unsere Gottesdienste für viele Menschen nicht mehr attraktiv sind“, sagt Pfarrer Dr. Volker Lubinetzki, „nur ein schmales Segment unserer Mitglieder kommt in den Gottesdienst.“ Weil die sonntägliche Feier aber eine wichtige versichernde und zusammenbindende Funktion habe, sollen mehr Menschen für den Gottesdienst begeistert und interessiert werden, ergänzt Pfarrer Manfred Jetter. „Aber wir wollen auch niemanden verschrecken, schließlich gibt es viele treue Gottesdienstbesucher“, sagt Lubinetzki. Alle Generationen sollen am Sonntagmorgen ein Angebot am Gemeindezentrum am Markt finden. Für Familien und Kinder werde aktuell noch ein neues Konzept entworfen, die Gottesdienste in der Stadtkirche sollen vielfältiger und bunter werden. In den nächsten Wochen und Monaten finden sich immer wieder besondere Gottesdienste im Programm.

So lädt die Gemeinde etwa am 3. März zum Thema „Eine Familie, drei Religionen“ in die Stadtkirche ein. Familie Abtahi gestaltet die Feier mit. Der Gottesdienst findet noch im Gemeindezentrum statt. Das gilt auch für die Feier zwei Wochen später: Am 17. März findet der Vorstellungsgottesdienst der neuen Konfirmanden statt, den die Jugendlichen mitgestalten. Am 28. April steht dann eine Musikpredigt im Gottesdienstplan: Der Posaunenchor und Pfarrer Manfred Jetter bringen „Das hässliche Entlein“ zum Klingen und betrachten es auf seinen religiösen Gehalt. Zu einem Gottesdienst mit allen Sinnen ist die Gemeinde am 12. Mai eingeladen. „Mit einem neuen Flyer sollen Interessierte in den nächsten Wochen dann umfangreich über die Gottesdienste in der Stadtkirche informiert werden“, erklärt Manfred Jetter. Die neue Heizung dürfte dann schon verlässlich ihren Dienst tun.

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