Die Bauarbeiten auf dem A1-Abschnitt zwischen Wermelskirchen und Leverkusen halten an. A 1-Radaranlage – weniger Einnahmen, weniger Unfälle

Rhein-Berg · Der Blitzer auf dem Abschnitt zwischen Wermelskirchen und Leverkusener Kreuz verzeichnet weniger Raser als prognostiziert.

 Die erste Radaranlage auf einer Autobahn nahm der Bergische Kreis zwischen Wermelskirchen und dem Kreuz Leverkusen in Betrieb.

Die erste Radaranlage auf einer Autobahn nahm der Bergische Kreis zwischen Wermelskirchen und dem Kreuz Leverkusen in Betrieb.

Foto: RP/Uwe Miserius

Der neue Bielefelder Berg sollte es werden, doch der einzige Autobahnblitzer im Rheinisch-Bergischen Kreis verzeichnete 2018 weniger Raser als prognostiziert. 4,3 Millionen Euro Einnahmen durch Bußgelder antizipierte der Kreis für 2018. Dass es zirka zwei Millionen weniger geworden sind, hat vor allem zwei Gründe. Trotzdem hat die Radaranlage jetzt schon ihren Ursprungszweck erfüllt: Auf dem Autobahnabschnitt der A 1 zwischen Anschlussstelle Wermelskirchen und Leverkusener Kreuz ging die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich zurück.

174.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden seit dem Aufstellen der Anlage auf der A 1 im Januar 2017 bis November desselben Jahres gemessen. Eine überdurchschnittlich hohe Zahl. Dank Überwachungstechnik per Kontaktschleife konnten alle drei Fahrspuren gleichzeitig überwacht werden. Dann begannen die Bauarbeiten an der Brücke „Lambertsmühle“. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von 100 auf 80 Stundenkilometer gesenkt und die Fahrspuren mussten verschwenkt werden – die Technik funktionierte nicht mehr. Eine Ersatzanlage wurde aufgestellt, die die Geschwindigkeit per Laser misst. Nicht alle Geschwindigkeitsüberschreitungen können so erfasst werden, denn: „Die Radaranlage steht rechts. Wenn also auf der rechten Spur ein LKW vorbeifährt, verdeckt er die Anlage. Dann können in diesem Moment die anderen beiden Fahrstreifen nicht überwacht werden“, sagt Hannah Weisgerber von der Pressestelle des Rheinisch Bergischen Kreises.

Immerhin: Der Ersatzblitzer ist mittlerweile 24 Stunden im Einsatz. Begonnen hatte man 2017 mit vier Stunden Geschwindigkeitskontrolle pro Tag. Der Kreis benötigte mehr Personal und plante zusätzlich zu den drei vorhandenen Stellen zirka ein Dutzend weitere ein. Bisher bearbeiteten die Mitarbeiter lediglich die Radaranlagen auf den Kreisstraßen. Der Autobahn-Blitzer erhöhte das Arbeitspensum drastisch. „Mittlerweile sind zehn Stellen besetzt“, sagt Weisgerber, „fünf weitere Mitarbeiter wurden jetzt noch zusätzlich eingestellt und beginnen ihre Arbeit zeitnah“. Außerdem werde der Kreis ab Sommer noch einmal fünf weitere Stellen besetzen.

Im Frühjahr 2019 sollen dann auch die Bauarbeiten an der naheglegenen Brücke Köttersbach abgeschlossen sein, deren Baustellenverkehrsführung sich bis zur „Lambertsmühle“ erstreckt. Dann ist die Autobahn im gesamten Streckenabschnitt sechsspurig befahrbar mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Stundenkilometern und die eigentliche Blitzanlage kann wieder ihren Betrieb aufnehmen. „Erst Ende 2019 kann man dann eine gute Prognose über die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen und der Einnahmen durch Bußgelder geben“, erklärt Weisgerber.

Doch sowohl der Kreis als auch die zuständige Polizei Köln gehen davon aus, dass sich der stationäre Blitzer bisher positiv auf die Unfallentwicklung ausgewirkt hat. Bis Ende Oktober dieses Jahres verzeichnete die Polizei 32 Verkehrsunfälle mit 56 Verletzten. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 47 (75 Verletzte) und 2016 von Januar bis einschließlich Oktober 50 Unfälle bei denen 88 Menschen verunglückten. Das, was man mit der Installation der Radarfalle habe erreichen wollen, sei also eingetreten, schließt Weisgerber. Die Zahl der Unfälle ist zurückgegangen.

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