Wermelskirchen Die Hilfe der Tafel wird immer wichtiger

Wermelskirchen · 400 Haushalte mit etwa 900 Personen, davon 295 Kinder, benötigen schon Lebensmittelspenden der Tafel. Der Trend hält aber an, es werden immer mehr Bedürftige, die nur den Minimalbetrag der Grundsicherung erhalten.

Am 7. Mai feiert die Wermelskirchener Tafel ihren fünften Geburtstag. An diesem Tag wurde zum ersten Mal Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Immer wichtiger wird diese karitative Einrichtung für die Wermelskirchener. Der Bedarf ist da und wächst. Nach Aktualisierung der Kundendatei sind es 400 Haushalte mit 900 Personen, denen regelmäßig geholfen wird.

Betroffen macht die hohe Zahl von 295 Kindern. 28 Prozent der Hilfeempfänger der Tafel leben in Grundsicherung, und 15 Prozent sind Asylanten. Jede Woche gibt es neue Anmeldungen. "Realistisch ist sicher eine Zahl zwischen 400 bis 500 Kunden in diesem Jahr", sagte Tafel-Vorsitzende Brigitte Krips bei der Jahreshauptversammlung.

Der Verein hat 81 Mitglieder und finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Einzel- und Firmenspenden. 40 Betreuer und sechs Fahrer leisten den ehrenamtlichen Dienst bei der Lebensmittelausgabe und in der Kleiderkammer. 20 Geschäfte (davon sechs Bäckereien) spenden regelmäßig Lebensmittel. Dank einer unverändert guten Spendenbereitschaft steht der Verein auf einer soliden finanziellen Basis. Der Toom-Markt beteiligte sich mit einer Leergut-Spende von mehr als 4000 Euro. Mehr als 3000 Euro brachten die Kollekte der evangelischen Kirchen in Wermelskirchen. Volksbank, Tente-Stiftung und Anlass-Spenden brachten weitere viele Tausend Euro in die Kasse.

So wurden Rücklagen für einen neuen Transporter gebildet. Ein Carport ist geplant, eine neue Heizung ist notwendig, und auch für Arbeitsmittel wie Computer und eine Schneefräse wurde Geld verwendet. Der Platz um das Gebäude am Eickerberg wird nach der Winterphase hergerichtet. "Dafür liegt uns die Zusage der Stadt vor", sagte Krips.

Der Vorstand bedauerte, dass es kein Möbellager mehr gibt. "Wir erleben doch hautnah, dass es einen Bedarf gibt". Viele Bürger möchten Möbel abgeben und viele suchen danach. Die Tafel versucht dann direkt zu vermitteln. Manchmal gibt es sogar zu viele Spenden. Dann ist es gut, dass die Wermelskirchener Tafel mit anderen Tafeln in Burscheid, Leichlingen oder Bergisch Gladbach zusammenarbeitet. So werden die Waren ausgetauscht und nichts geht verloren.

Für die Wermelskirchener Tafel wird das Internet immer wichtiger. Die Seiten und die Struktur wurden überarbeitet und bieten jetzt einen guten Überblick über Öffnungszeiten und alle Leistungen. "Da kann das Finanzamt jeden Tag kommen", sagte Helga Loepp, die die Kasse geprüft hatte. Alles korrekt – und so wurde die Schatzmeisterin Hiltrud Betke mit dem Vorstand entlastet.

(wsb)
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