Wermelskirchen Die Ganztagshauptschule kommt

Wermelskirchen · Jetzt ist es beschlossene Sache: Die Hauptschule Wermelskirchen wird Ganztagsschule. Die Genehmigung der Bezirksregierung liegt der Stadt und Hauptschulleiter Gebhard Lehr vor. Somit hat Wermelskirchen demnächst seine erste Ganztagesschule – und der Rheinisch-Bergische Kreis seine vierte Ganztagshauptschule. Im Schuljahr 2010/2011 soll für den Jahrgang 5 mit der Ganztagsbetreuung begonnen werden. "Die Schüler, die jetzt an der Schule sind, verbleiben im Halbtag", sagt Gebhard Lehr. "Ab 2010 kommt dann von unten jedes Jahr ein Jahrgang in den Ganztag dazu. Der ganze Prozess wird etwa sechs Jahre dauern."

An vier Tagen der Woche sollen die Schüler von 7.45 bis 15.45 Uhr unterrichtet und betreut werden. Bei einer spontanen Umfrage im Rahmen des Anmeldeverfahrens im vergangenen Jahr hatten nach Angaben Lehrs rund 60 Prozent der Eltern den Wunsch nach einer ganztägigen Betreuung geäußert. "Wir tragen mit diesem Umstieg der veränderten häuslichen Situation unserer Schüler Rechnung", sagt der Schulleiter. Viele Eltern seien tagsüber nicht zuhause. Durch den engeren Kontakt zwischen Schülern und Lehrern hofft er auf ein neues Miteinander und "mehr Möglichkeiten im pädagogischen Bereich". Zudem könne man in neu gegründeten Arbeitsgemeinschaften Talente der Schüler entdecken und besser fördern.

Mensa und Freizeiträume

Im Februar 2010 soll mit dem Bau einer Mensa im Schulgebäude begonnen werden. Der Plan ist fertig, der Bauantrag gestellt. Die Einweihung ist für den Sommer geplant. Voraussichtlich rund drei Euro wird ein Mittagessen für die 510 Schüler kosten. Die Mahlzeiten sollen täglich durch einen Caterer frisch zubereitet und warm angeliefert oder in Komponenten vor Ort zubereitet werden.

Neu angebaut soll an das Schulgebäude nichts werden, stattdessen will die Hauptschule in den nächsten Jahren Schritt für Schritt Räume umwidmen. Im Erdgeschoss sollen Freizeit- und Ruheräume entstehen, die Hausaufgabenbetreuung teilweise in den Klassenzimmern erfolgen.

Auch ein inhaltliches Konzept liegt bereits vor. Ein Schultag wird mit Förderangeboten, fachlichen und überfachlichen Lernangeboten gestaltet. Die fachlichen Lernagebote umfassen die Fächer des Stundenplans, die überfachlichen umfassen Arbeitsstunden, Arbeitsgemeinschaften und Kompetenztraining. In den Arbeitsstunden sollen Schüler unter Anleitung durch Fachlehrkräfte der jeweiligen Jahrgangsstufe ihre Übungs- und Hausaufgaben erledigen. In Arbeitsgemeinschaften wie einer Sport- oder Musik-AG erhalten Schüler die Möglichkeit, zwanglos soziale Kontakte zu pflegen und stressfrei Interessen und Begabungen zu entdecken. Nach Angaben von Schulleiter Lehr ist die Bildung zusätzlicher AGs geplant, zum Teil auch mit außerschulischen Partnern wie der Musikschule oder Sportvereinen. Im Kompetenztraining sollen soziale, persönliche und Methodenkompetenzen gefördert und gefestigt werden.

Die regulären Schulfächer werden über den ganzen Tag verteilt. Mittags gibt es eine Stunde Pause, in der die Mahlzeit eingenommen wird. Der Wahlpflichtunterricht und die Arbeitsgemeinschaften finden nachmittags statt. Der Dienstagnachmittag wird als Konferenztag frei gehalten.

(RP)
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