Wermelskirchen Die Eich wird zur Partymeile
Wermelskirchen · Matinee in Wermelskirchen – das Wetter meint es gut mit den Wermelskirchenern. Sie feiern ausgelassen und mit viel Alkohol – als wollen sie die Kälte vertreiben.
Matinee in Wermelskirchen — das Wetter meint es gut mit den Wermelskirchenern. Sie feiern ausgelassen und mit viel Alkohol — als wollen sie die Kälte vertreiben.
Einmal im Jahr, da trifft sich die ganze Stadt. Da wird die Innenstadt kurzerhand zur Partymeile erklärt, um gemeinsam das wohl berühmteste Fest der Dellmänner zu zelebrieren. Und viel braucht es nicht, um eine Kirmes-Matinee zu einem erfolgreichen Großereignis zu machen: Flotte Musik und natürlich das ein oder andere Bier, wahlweise auch Cocktails.
Pünktlich um elf Uhr stehen schon die ersten Stammgäste auf der Matte, schlagen kräftig bei der Happy Hour an der Eich zu. "Wir sind gut organisiert. Bis zum Mittag gibt es noch die normale Karte, zum Abend schließen wir dann das Restaurant und es wird nur noch gefeiert", sagt Gastronom Gerd Jörgens.
Schon zum Mittag ist das sogenannte "Bermuda-Dreieck" gut bevölkert, es wird angestoßen auf das Wiedersehen mit alten Freunden oder einfach nur auf die Matinee selbst. Als dann auch noch die Sonne rauskommt, ist die Matinee wieder einmal perfekt.
Sicherheit hat Priorität
Für Gerd Jörgens steht besonders die Sicherheit seiner Gäste und Mitarbeiter im Vordergrund: Das bewährte "Plastikbecher-Konzept" zeige gerade zur Matinee, dass es einen anderen Umgang mit Getränken nicht mehr geben könne. "Hier muss alles schnell gehen. Die Leute wollen feiern, wir möchten keine durch Glas verletzten Mitarbeiter. Deshalb gibt es weiterhin Plastikbecher."
Trotzdem jedoch ist Vorsicht geboten, denn gerade das junge Partyvolk tingelt im "Bermuda-Dreieck" mit selbst mitgebrachten (Glas-)Flaschen über die Straßen. "Wir verbringen die erste Matinee hier zusammen, sind dieses Mal mit den Arbeitskollegen losgezogen", erzählen Thorsten (23) und Christian (29).
An der Eich sind sie hängen geblieben, hier ist die Musik gut und das Bier schmeckt. Trotzdem wollen sie auch noch zur "Centrale" weiterziehen, so wie eben in jedem Jahr, sagt Thorsten: "Man muss überall mal Halt gemacht haben und sich sehen lassen."
Zum Nachmittag hat wohl auch der letzte Feierwütige in die Stadt gefunden, zwischen Centrale und Kreisel knubbeln sich die Dellmänner dicht an dicht unter dem wolkenverhangenen Himmel. Die ersten Schirme werden gezückt, unter den Bierzelten rückt man näher zusammen. Mit Gerstensaft und Schunkeln wird dem herbstlichen Wetter getrotzt. Denn eine Matinee, das weiß wohl jeder in der Stadt, lässt sich in Wermelskirchen so niemand schnell vermiesen.
