Interview: Bergische Weihnacht Dichtes Gedränge im kleinen Hüttendorf

Wermelskirchen · Gelungener Start der "Bergischen Weihnacht": Die neuen Hütten begeisterten ebenso wie die daraus entstehende Atmosphäre. Der Schönheitsfehler: Der Markt, prädestiniert für so ein Fest, wurde durch einen Bauzaun verschandelt.

Bergische Weihnacht in Wermelskirchen 2014
20 Bilder

Bergische Weihnacht in Wermelskirchen 2014

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Gedränge auf dem Platz unterm Weihnachtsbaum. Alle wollen den Nikolaus wenigstens sehen. Wer abseits steht, kann in Ruhe einen Glühwein trinken und das Geschehen beobachten. Vorbei die Zeit der flackernden "Disco-Beleuchtung" im großen Weihnachtsbaum oder dieses große weiße Zelt als "Treffpunkt". Immer wieder sollte etwas Neues, etwas Modernes oder etwas ganz Besonderes her.

 Antonella Ciccotto ("vom Stein Cashmere und Couture)" verkauft unter anderem edle Kissen.

Antonella Ciccotto ("vom Stein Cashmere und Couture)" verkauft unter anderem edle Kissen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Und jedes mal ging es schief. Gut ist nun die Rückbesinnung. Der Neustart unter dem Namen "Bergische Weihnacht" unterm Naturweihnachtsbaum ist absolut gelungen. Viel Arbeit hat der Marketingverein WiW beim Bau der Fachwerkhütten geleistet. So ist ein kleines, gemütliches Dorf entstanden, und überall gab es fröhliche und zufriedene Gesichter. "Viel schöner als in Remscheid", sagt Hans Dieter Diegler, "so etwas kriegen wir nicht auf die Beine.

 Tolles Hüttendorf, dann wird's aber eng für Nikolausbesuch..

Tolles Hüttendorf, dann wird's aber eng für Nikolausbesuch..

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

" Carl Berger aus Hückeswagen gönnt sich mit seiner Frau einen Glühwein. "Das Ambiente stimmt. Es ist richtig schön geworden." Zur Einstimmung gibt es bei Ulla Hybel-Wagner einen Vitamin-Punsch "mit was drin" - wenn man die von WIW versteckt platzierte Hütte auf dem Markt findet. Zurück zum Weihnachtsbaum, wo der Posaunenchor das Kommen vom Nikolaus ankündigt. "Zuerst staunen und glauben, dann zweifeln und später die Ernüchterung", erklärt eine Mutter die kindliche Entwicklung.

 Auf Distanz: Vom Pferd aus warf der Nikolaus die Süßigkeiten in die Menge.

Auf Distanz: Vom Pferd aus warf der Nikolaus die Süßigkeiten in die Menge.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bei den Kleinen überwiegt das Staunen und der Glaube an die Geschichte, die WiW-Geschäftsführer André Frowein erzählt. Im ehemaligen Ratskeller waren die Stiefel-Gutscheine abgegeben werden. Über 300 sind es geworden. Die Kinder werden unruhig. Dann kommt er, der neue Nikolaus Martin Rimroth, auf seinem Schimmel. Gefolgt von einem pechschwarzen Hans Muff, auch bekannt als Hans Georg Lesnick.

Danach ein Wagen mit Musik und zum Schluss noch die weiße Kutsche mit sechs wunderbaren kleinen Engelchen. Die Süßigkeiten wirft der Nikolaus in hohem Bogen von seinem Pferd in die Menge - das erinnert eher an Karneval. Dann geht's flugs auf die Bühne, wo er in einem Sessel thront. Leider kein gewohntes Bad in der Menge. Doch die Kinder scheinten trotzdem begeistert. Weihnachten verbindet, und so stehen Monika Müller (CDU) und Stefan Janosi (Grüne), die neuen Bündnispartner, auch gemeinsam in einer Hütte.

Dort zaubert man einen heißen Caipi - so wird der Markt immer schöner. Das sehen wohl alle so. Lange Schlangen bilden sich am Waffel- und am Currywurststand. Glühwein und exotische Mixgetränke finden viele Freunde und so wird die Stimmung immer besser. Bei "Jingle Bells" fangen die ersten Besucher an zu schunkeln. Es ist eine Mischung aus Weihnachten, Matinee und einem Hauch Karneval, nur ohne negative Auswirkungen.

Richtig schön, richtig nett und sympathisch. Mit diesem Weihnachtsmarkt unter dem Baum hat Wermelskirchen absolut gewonnen.

(wsb)
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