Wermelskirchen Ein tolles Spaß-Wochenende im Dorf

Wermelskirchen · Die Dhünner Kirmes musste gestern mit Wetterkapriolen zurechtkommen, die vor allem das spektakuläre Seifenkisten- Rennen beeinträchtigten. Die vielen Besucher störte das aber kaum, die zum Feiern ins Dorf gekommen waren.

 Die Coverband "Jokebox" rockte am Samstagabend Dhünn. Musiker und auch Zuschauer hatten ihren Spaß.

Die Coverband "Jokebox" rockte am Samstagabend Dhünn. Musiker und auch Zuschauer hatten ihren Spaß.

Foto: Moll

Kurz vor dem Start der Bobbycar- und Seifenkisten-Rennen auf der Kirmes in Dhünn richtete Besucher Jürgen Krechel gestern Nachmittag seinen Blick zum Himmel und drohte scherzhaft: "Wolke, hau' ab!" Es nützte nichts, denn die traditionellen Rennen mussten mit Wetterkapriolen aus einem ständigen Wechsel von Sonnenschein und Regenschauern zurechtkommen.

Max Stark (12) und Vincent Wunert (10) sahen es gelassen, bedauerten aber, dass sie in der Kategorie der selbst gebastelten Seifenkisten die einzigen Starter waren. Die Freunde hatten sich in den Sommerferien eine Woche lang an ein altes Kettcar gemacht und zu einem "Bullracer" umgebaut. Das gute Stück wurde verbreitert, verlängert, mit zwei Sitzen und einer neuen Achse versehen. Besonderer Hingucker des "Bullracers": An der Front prangte das echte, imposante Gehörn eines schottischen Hochlandrinds. "Schade, dass wir beim Wettbewerb um die spektakulärste Seifenkiste keine Konkurrenz haben. Aber so haben wir wenigstens die Show für uns ganz alleine", sagte Max lachend im Gespräch mit unserer Redaktion.

 Beim "Großen Preis von Dhünn" ging's gestern Nachmittag auch auf Bobbycars "um die Wurst".

Beim "Großen Preis von Dhünn" ging's gestern Nachmittag auch auf Bobbycars "um die Wurst".

Foto: Michael Schütz

Yvonne Stubenrauch, deren beiden Söhne Till (8) und Theo (5) zu den insgesamt 18 Teilnehmern der Bobbycar-Rennen gehörten, nahm das Wetter ebenfalls mit Humor: "Hätte ich das vorher gewusst, hätten wir die Regenreifen aufgezogen."

Stolzer Gewinner des Bobbycar-Rennens der unter Sechsjährigen wurde der vierjährige Max Arnold. In der Kategorie der sieben- bis 13-jährigen Fahrer siegte Ulli Becker, Christoph Markovic konnte wie im Vorjahr auch schon die offene Bobbycar-Klasse für sich entscheiden.

Einen Kirmes-Start nach Maß hatte es bereits Samstagabend gegeben: Die Dhünner Hauptstraße war so voll von Menschen, dass kaum noch ein Durchkommen war. Überall roch es verführerisch nach Pommes, Grillwürstchen und Kölsch, während die Cover-Band "Jokebox" für gewohnt hochwertige und abwechslungsreiche musikalische Untermalung sorgte. Unter dem per Kran aufgespannten Fallschirm standen die erwachsenen Besucher und unterhielten sich angeregt, während die kleinen Besucher ihren ganz eigenen Spaß hatten und von hier nach dort fetzten, ehe es wieder Zeit für einen Bissen Wurst oder einen Schluck Limo bei Mama oder Papa war.

Auch Sandra-Maria hatte gute Laune und wippte mit ihrer Freundin Janine zu den Klängen von der Bühne: ",Jokebox' sind echt klasse. Ich höre sie mir immer an, wenn sie irgendwo in der Gegend spielen", sagte die 24-jährige Bankkauffrau. Ihre 23-jährige Freundin nickte und fügte an: "Und auch die familiäre Atmosphäre in Dhünn ist immer wieder schön."

Am Samstagnachmittag hatte die Kirmes mit dem traditionellen Fass-anstich durch einen Handwerksmeister aus Dhünn begonnen. "In diesem Jahr war es Tischlermeister André Prothmann, der die Kirmes eröffnet hat. Er hat sich vor kurzem selbstständig gemacht", sagte Verena Esser, die mit ihrer Familie einen Weinstand auf der Kirmes hat. Der Nachmittag sei immer ein schöner Auftakt, aber richtig gut besucht sei die Kirmes dann meist erst gegen Abend. "Zum Anstich kommen auch schon immer eine Menge Besucher, aber die verlaufen sich dann erst einmal wieder", sagte sie. Aber am Abend hatten sie und ihre Kollegen an den anderen Ständen gleich doppelt so viel zu tun, sagte sie lachend. Dann wendete sich direkt der nächsten durstigen Kehle an ihrem Stand zu.

(wow)
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