Wermelskirchen Der Winter hält Landwirte auf Trab

Wermelskirchen · In den Wintermonaten haben Karin und Lutz Görne alle Hände voll zu tun, um ihre Tiere mit Futter und Wasser zu versorgen. "Schnee und Eis machen uns ungemein zu schaffen. Unser Tagesablauf verlängert sich um etwa zwei Stunden", erzählt Landwirt Lutz Görne, der zusammen mit seiner Frau einen Bauernhof mit 200 Tieren in Wermelskirchen betreibt.

Checkliste für den Winter

"Schneeräumen, die Melkmaschine über Nacht entwässern, aufpassen, dass die Tränken nicht einfrieren. Da bleibt kaum Zeit durchzuatmen", erzählt Görne. Bevor das alltägliche Geschäft losgehe, müsse erst einmal Schnee geräumt werden. "Ich habe extra eine Check-Liste für den Winter angefertigt."

Etwa 15 Milchviehbetriebe und 15 Pferdeviehbetriebe sowie einen Hühnerbetrieb gibt es in Wermelskirchen. "So langsam entspannt sich die Lage bei den Landwirten wieder", sagt Ortslandwirt Thorsten Mühlinghaus. Aber ein Ende des Winters ist noch nicht in Sicht. "Im Winter müssen die Landwirte die Wassertränken frostfrei halten und Wege räumen, damit man an die Futterplätze rankommt."

Auch Dieter Angstmann hält der Winter auf Trab. "Es gab zwar bisher keine Zwischenfälle", erzählt der 62-Jährige, der zusammen mit seiner Frau Christel einen Betrieb mit 90 Tieren betreibt. Durch das Schneeräumen falle aber erheblich mehr Arbeit an. "Wir waren in den letzten Wochen rund um die Uhr beschäftigt. Besonders mühsam ist es, die Silos zu räumen. Die Planen sind glatt, das ist ganz schön gefährlich", sagt der 62-Jährige. Auch Friedhelm Reitz hat derzeit alle Hände voll zu tun. Der 55-Jährige betreibt zusammen mit seinem Sohn Christoph einen Pferdebetrieb mit 90 Tieren. In diesem Winter gab es durch Eis und Schnee schon einige Zwischenfälle: "Wir haben Probleme mit den Strohlieferanten, die Tränken sind schon mehrfach eingefroren. Wir müssen per Hand tränken", erzählt Reitz. Auch der Boden in den Reithallen sein nicht so einfach zu bearbeiten. "Die Bewässerung ist ebenfalls ein Problem", erzählt der Landwirt. Problematisch sei es, wenn die Pferde vom Stall in die rund 200 Meter entfernte Reithalle müssten: "Das ist gar nicht so einfach."

Kaum Parkplätze

Auch Hanno Kutscher, der einen Betrieb mit rund 9500 Legehennen und 20 Rindern betreibt, hat mit Eis und Schnee zu kämpfen. "Beim Ausliefern der Eier gibt es immer wieder Probleme, man findet wegen der Schneemassen kaum Parkplätze", erzählt der 57-Jährige, der viele Privatkunden in Köln, Bonn, Remscheid, Solingen und Wuppertal hat. "Ich muss derzeit morgens zwei Stunden früher aufstehen, um die Wege frei zu räumen und Salz zu streuen."

(RP)
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